Nachfahren der jüdischen Familie Koppel besuchen Bretten

Genau passend zur unsäglichen Flehinger Stolpersteingeschichte kamen Jean-Baptiste Koppel mit seiner Frau Ghislaine aus Paris nach Bretten. Warum? Jean-Baptiste ist der Neffe von Alfred Koppel. Sein Stolperstein liegt genau vor dem Bronnerbau. Das riesige Areal gehörte der Familie Koppel. Es gab drei ganz große Viehhändler im Süddeutschen – einen in Bad Cannstatt, in Karlsruhe und in Bretten.
Zum Gedenken an die Familie gehört bei jedem Besuch eben auch der Stolperstein, dem Friedhof und dem Platz der Synagoge. Hier konnte sehr gut gesehen werden, wie wichtig dieser Stein für die Familie ist. Sie sind stolz auf diesen Stein und der Möglichkeit, ihn zu besuchen.
Alfred Koppel büßte seine ganz große Liebe zu einem christlichen Mädchen mit einer Zuchthausstrafe und dann mit dem Tod im KZ Buchenwald. Verstoß gegen das „Gesetz zum Schutze des deutschen Blutes und der deutschen Ehre“ des Jahres 1935 war die Begründung der Verurteilung. Die Recherchen von Heidemarie Leins waren erfolgreich, denn die beiden unehelichen Kinder konnten ermittelt werden. Nun freuen sich die französischen Koppels, deutsche Verwandte zu haben, und umgekehrt. Sie pflegen regen Kontakt.

Der Besuch des Grabes der Großeltern auf dem jüdischen Friedhof ist ein Muß, wird doch in diesem Grab die Urne von Alfred Koppel vermutet. Die betonierte Schmutzschicht ist an einer Ecke geöffnet. Gerade groß genug, um eine Urne zu platzieren. Beim Eintreffen im KZ Buchenwald hatten die Inhaftierten gleich 2,50 RM für eine Urne zu bezahlen. Die Nazis gingen auf Nummer sicher, es könnte ja vielleicht etwas passieren. Die Sicherheit war gegeben, denn sie hatten die Leben der Inhaftierten in der Hand. Es passierte. Alfred starb am 24.1.1941 an „eitriger Pleuritis“, und die Urne wurde zur Gestapoleitstelle nach Karlsruhe geschickt. Ein städtisches Schreiben ist noch erhalten, in dem der Bürgermeister Dr. Orth schreibt, im März wurde eine Urne beigesetzt. Zu dem Zeitpunkt waren die Brettener Juden schon seit einigen Monaten „evakuiert“.
Hier reißt der Recherchefaden. Es wird ein Geheimnis bleiben.

Autor:

Heidemarie Leins aus Bretten

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