Handwerk auf dem Peter-und-Paul-Fest
Pflege von Tradition und Brauchtum

Foto: Archiv/Privat
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Bretten (kn) 1980 entstand in der damaligen „Katholischen Jugend“ die Idee, mit traditionellem Handwerk das Fest zu bereichern. Der damalige Organisator und spätere Stadtvogt Werner Sailer sowie die Vereinigung Alt Brettheim konnten schnell von den Vorschlägen überzeugt und begeistert werden. So initiierte die Katholische Jugend von Kolping zusammen mit der KJG und den Ministranten unter der Leitung von Robert Rupaner und Herbert Meindl das neue Programm auf dem Peter-und-Paul-Fest. Der Grundstein für das heutige Erscheinungsbild des Festes für das Handwerk war gelegt. Im gleichen Jahr traten Dieter Amman und Thomas Gropp als Schmiede sowie Dieter Dürr als Schindelmacher auf. So nahm das Handwerk seinen Ursprung. 1981 hatte die Handwerkergruppe Kolping ihren ersten Auftritt noch auf dem Marktplatz neben dem Marktbrunnen.

Bäcker, Glaser, Schreiner, Drucker, Maurer

Zum Jahresende 1984 gab es bereits zwei vorzeigbare Handwerkergruppen in Bretten: Die „Handwerkergruppe Kolping“ und den „Verein zur Pflege des traditionellen Handwerks e.V.“, die sich ausbreiteten in Richtung Melanchthonstraße und Schulgasse. Nur drei Jahre später gaben mittlerweile Bäcker, Glaser, Schreiner, Drucker, Maurer, Papiermacher, Korbflechter, Zimmerleute, Weber, Färber, Küfer, Besenbinder, Schuster und Zinngießer Einblicke in ihre Kunst. 1998 wünschte der Vorstand der Kolpingfamilie eine Beendigung der Zusammenarbeit und eine Auflösung der Handwerkergruppe Kolping. So entstanden die „Bruderschaft der freien Zünfte zu Brettheim“, die „Handwerkergilde Alt-Brettheim“ sowie die Gruppe „Steinmetz und Weber“.

Festzugswagen seit 70 Jahren dabei

Seitdem pflegt die Handwerkergilde Alt-Brettheim die Tradition und das Brauchtum des mittelalterlichen Handwerks beim Peter-und-Paul-Fest in Bretten, aber auch bei verschiedenen Stadtfesten in ganz Deutschland. Dabei stellt die Gruppe mittelalterliche Berufe (Zünfte) dar, wie den Beruf des Küfers und Böttchers oder das Handwerk des Stuhl-, Sonnen- und Weidenflechters. Im Laufe der Jahre, ja, sogar Jahrzehnte, wurden durch das Engagement der Ehrenamtlichen neue Ideen verwirklicht und der historische Charakter des Festes entscheidend geprägt. Erwähnenswert ist an dieser Stelle noch, dass bereits vor 70 Jahren – also beim ersten Peter-und-Paul-Festumzug anno 1950 – der Festzugswagen (Fasswagen) von Helmut Fix dabei war. Durch eine Dauerleihgabe und Schenkung von Helmut Fix ging der Fasswagen schließlich in das Eigentum der Handwerkergilde Alt-Brettheim über.

„Die Welt des Handwerks um 1500“

Wissenswertes über das Zunftwesen im Mittelalter, das ehrbare und unehrbare Handwerk sowie die Vielfältigkeit der Handwerkergruppen und -zünfte auf dem Peter-und-Paul-Fest in Bretten liefert das Buch „Die Welt des Handwerks um 1500“. Der reichbebilderte, von Herbert Meindl und Werner Zeiler herausgegebene Band bietet vielfältige Einblicke in die unterschiedlichsten Berufe und Tätigkeiten um 1500. Das Buch ist normalerweise auf dem Peter-und-Paul-Fest erhältlich. Das Werk kann aber auch ganzjährig bei der Stadtinformation und unter info@handwerkergilde-alt-brettheim.de erworben werden, ebenso wie diverse Holzkrüge für den Gebrauch auf Festen, aber auch privat als Geschenk.

Mehr zum Peter-und-Paul-Fest lesen Sie auf unserer großen Themenseite.

Autor:

Havva Keskin aus Bretten

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