TV Bretten: Ehrenmitglied Gerfried Dörr gestorben

Gerfried Dörr ist gestorben. | Foto: privat

Mit Gerfried Dörr verliert der TV 1846 Bretten eines seiner engagierten Mitglieder.

Bretten (pm) Mit Gerfried Dörr verliert der TV 1846 Bretten eines seiner engagierten Mitglieder. Er hatte sich schon kurz nachdem die Familie von Pforzheim nach Bretten gezogen war, dem TV angeschlossen und stellte sich direkt als Übungsleiter für das Kinderturnen zur Verfügung. Mit 23 Jahren wurde er in die Vorstandschaft des TVB gewählt. Dort gelang es ihm, die wesentlich älteren Mitstreiter von seiner Vision zu überzeugen. Ein Sportverein mit der Größe und breitgefächerten Struktur des TV braucht viele aktive Jugendliche, die in einer eigenständigen Organisation der Vereinsjugend mit eigener Jugendordnung betreut werden. Dieser Wunsch wurde Wirklichkeit und die Jugendlichen wählten sogar einen Vertreter aus ihren Reihen in den Vorstand.

Turner des TV Bretten zum Erfolg geführt

Dörr begleitete das neue Vorstandsamt selbst von 1961 bis 1998. Dass der Verein heute noch starke Turner hat, liegt daran, dass Dörr 1968 Abteilungsleiter und Trainer in Personalunion wurde. Als Lehrer an der Max-Planck-Realschule sah er die Turntalente im Unterricht, 1972 wurden sie zweiter Bundessieger bei „Jugend trainiert für Olympia“. Seine Hauptaktivitäten im Sport entfaltete er bei den Turnern, deren Abteilungsleiter und Cheftrainer er seit 1968 war. Die Basis für den Nachwuchs akquirierte er vor allem unter seinen Schülern. Die Erfolge stellten sich schnell ein und die erste Mannschaft schaffte es in einer Spielgemeinschaft mit dem TV Herbolzheim bis in die zweite Bundesliga. Dörr schaffte es immer wieder, die Jugendlichen für die TGM, einen Vielseitigkeitswettbewerb für die gemischte Gruppe, zu begeistern. Bretten wurde gar zur TGM-Hochburg mit sechs Deutschen-, acht Vizemeisterschaften und zehn dritten Plätzen zwischen 1977 bis 2006.

„Frisch, Fromm, Fröhlich, Frei“

Aber nicht nur im Wettkampfsport engagierte er sich. Ganz nach dem Leitspruch „Frisch, Fromm, Fröhlich, Frei“ gründete er als 30-Jähriger die Frauen III und war ihr Übungsleiter. Und im Alter von 64 Jahren rief er die Männer 60plus ins Leben. Tausende von Sportabzeichen hat er bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen abgenommen. Das erste Zeltlager für die Vereinsjugendlichen plante er 1967, mittlerweile sind viele Jugendlager legendär und knüpfen sich an Namen wie Baltrum, Merksplas, Breisach oder Grimentz.

Ehrenmitglied und Bundesverdienstkreuz

So „nebenbei“ gründete Gerfried aus der Turnerjugend die „Schäfergruppe“ und war viele Jahre in Bretten Gemeinderat tätig. Aber nicht nur in Bretten, sondern auch auf Landesebene beim Badischen Turnerbund hat Dörr viele Ämter übernommen. So war er unter anderem Landesjugendfachwart Gerätturnen. 1979 trat er als Landesturnrat für den Leistungssport in den Landesvorstand ein, wo er insgesamt 35 Jahre als Mitglied im damaligen Vorstand und heutigen BTB-Präsidium die Entwicklung des BTB im Leistungs- und Wettkampfsport entscheidend prägte. Bei seinem Ausscheiden aus dem BTB-Präsidium im September 2014 wurde Dörr nach über 50 Jahren ehrenamtlicher Tätigkeit beim Badischen Turner-Bund zum Ehrenmitglied ernannt und bekam 2013 das Bundesverdienstkreuz von Ministerpräsident Winfried Kretschmann.

Autor:

Christian Schweizer aus Bretten

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