„Um das Zelt beneiden uns viele“
Interview mit Joachim Haack, Eismeister beim Brettener Eislaufvergnügen
Bretten (ger) Seit einigen Jahren schon gehört die Eisbahn in Bretten fest zur Advents- und Weihnachtszeit. Auf 225 Quadratmetern können alle, die gerne auf Kufen dahingleiten, noch bis einschließlich 6. Januar auf dem Marktplatz diesem Vergnügen frönen. Vormittags unter der Woche dürfen bis zu den Weihnachtsferien Schulklassen und Gruppen aufs Eis, dazu müssen sie sich nur bei der Stadt, Amt für Wirtschaftsförderung und Liegenschaften, unter 07252/921 231 oder 921 236 für einen freien Termin anmelden. Nachmittags ab 14 Uhr, samstags und sonntags und in den Ferien täglich schon ab 12 Uhr, ist die Fläche dann für alle freigegeben. Ganz neu ist die Eisdisco. Ab sofort macht das Eislaufen mit Lichteffekten und Musik in den Abendstunden noch mehr Spaß.
13.500 Liter Wasser werden geeist
13.500 Liter Wasser werden für die sechs Zentimeter dicke Eisschicht geeist. Je nach Außentemperatur kühlen die Aggregate die Fläche auf minus fünf bis minus zehn Grad Celsius herunter. Seit 13 Jahren, also auch als die Eisbahn im Rahmen des skandinavischen Dorfes auf dem Sporgassenparkplatz und an anderer Stelle in der Fußgängerzone aufgebaut war, betreut Eismeister Joachim Haack aus Bremerhaven das Brettener Eisvergnügen.
Herr Haack, wie oft präparieren Sie denn am Tag die Fläche, damit das Eis wieder schön glatt ist?
Wir präparieren nach jeder Laufzeit in der halbstündigen Pause das Eis wieder frisch. Wer also zum Eislaufen kommen möchte, sollte auf die Zeiten achten. Die, übrigens wirklich sehr günstigen Preise gelten nämlich immer für eine Laufzeit, die zwischen zwei und zweieinhalb Stunden dauert.
Es gibt mittlerweile auch Eislaufflächen aus Kunststoff, wäre das nicht auch eine Option für Bretten?
Nein, auf keinen Fall. Eis muss kalt sein und spritzen, das gehört zum Eislaufen einfach dazu.
Sie haben schon viele Eisbahnen in ganz Deutschland und sogar in Wien aufgebaut. Was macht die Brettener Eisbahn so besonders?
Ich finde, die Platzierung auf dem Marktplatz, wie wir sie jetzt haben, ist optimal. Und unser Alleinstellungsmerkmal, das Zelt, macht uns witterungsunabhängig. Das ist ausgesprochen schön. Der Regen kann uns nichts anhaben. Darum beneiden uns viele andere, auch größere Eisbahnen. Wir haben hier ein nettes, familiäres, entspanntes Publikum, das gefällt mir sehr gut.
Auch der Kontakt mit der Stadtverwaltung und dem Bauhof ist gut. Wir arbeiten Hand in Hand, die Wege sind kurz. Schön ist auch das kostenfreie Angebot für Gruppen und Schulklassen am Morgen, das die Stadt ermöglicht. Es sind übrigens noch Termine frei vor den Ferien.
Gibt es ein Erlebnis, das Ihnen besonders im Gedächtnis geblieben ist?
Als die Bahn vor acht Jahren auf dem Sporgassenparkplatz aufgebaut war, schneite und schneite es mehrere Tage. Die Bahn war größer als die jetzige und hatte keine Bedachung. Mein Team und ich waren pausenlos damit beschäftigt, den Schnee vom Eis zu räumen.
Und wie fühlen Sie als „Nordlicht“ sich hier im Südwesten?
In den 13 Jahren, die ich hierher komme und sechs, sieben Woche bleibe, sind viele Freundschaften entstanden. Ich werde immer mit offenen Armen empfangen. Herr Bohmüller vom Amt für Wirtschaftsförderung hat mir dieses Jahr wieder eine sehr gemütliche Wohnung besorgt. Seit einigen Jahren komme ich auch ganz privat zum Peter-und-Paul-Fest. Bretten ist inzwischen eine zweite Heimat für mich.
Die Fragen stellte Katrin Gerweck.
Öffnungszeiten Eislaufbahn
Die Eislaufbahn ist bis 6. Januar täglich wie folgt geöffnet: Montag bis Donnerstag 14 bis 19, Freitag 14 bis 21, Samstag und Sonntag 12 bis 21 Uhr; in den Weihnachtsferien bereits ab 12 Uhr. Feiertag 14 bis 22 Uhr. Am Heiligen Abend und an Silvester geschlossen.
Laufzeiten
Montag bis Donnerstag: 14 bis 16.30 Uhr / 17 bis 19 Uhr
Freitag: 14 bis 15.30 Uhr / 16 bis 17.30 Uhr / 18 bis 21 Uhr
Samstag und Sonntag: 12 bis 13.30 Uhr / 14 bis 15.30 Uhr / 16 bis 17.30 Uhr / 18 bis 21 Uhr
Feiertag: 14 bis 15.30 Uhr / 16 bis 17.30 Uhr / 18 bis 20 Uhr
In den Pausen wird das Eis neu gemacht. Nach jeder Pause sind Eintritt und Leihgebühr neu zu entrichten.
Autor:Katrin Gerweck aus Bretten |
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