Ökumenischer Frauenabend in der Kreuzkirche
Von Mesopotamien in die Melanchthonstadt
Bretten (cf/lw) "Die Königin der Kreuzkirche lädt zur Audienz: Geschichten zur Brettener Bauernkirche und ihrer besonderen Bewohnerin". Unter diesem Motto fand an einem Donnerstag im Oktober ein ökumenischer Frauenabend in der Kreuzkirche statt. Über 60 Frauen waren der Einladung vom „Treff aktiver Frauen“ und „Von Frauen für Frauen“ der evangelischen Kirchengemeinde Bretten gefolgt. Nach der Begrüßung durch Gemeindediakonin Doris Bandze nahm der Referent des Abends, Martin Kares, Orgelsachverständiger der Badischen Landeskirche, die Frauen mit auf eine Reise durch die Geschichte der Orgeln.
Orgeln zuerst in Mesopotamien
Wer hätte gedacht, dass die erste Orgel im vierten Jahrhundert vor Christus in Mesopotamien gebaut wurde? Oder dass Orgeln im römischen Reich weiterentwickelt wurden, dann aber nur in Gegenwart des Kaisers erklingen durften? Ab dem achten Jahrhundert wurden die ersten Orgeln nördlich der Alpen gespielt, zunächst ausschließlich von Mönchen. Eine rasche Verbreitung erfuhr „die Königin der Instrumente“ durch die Reformation, da sich der Gemeindegesang als wichtiger Träger der Glaubensbotschaft erwies.
Dem Organisten "über die Schulter schauen"
Nach dieser interessanten Einführung stimmte Angelika Simmel, begleitet von der Orgel, zusammen mit den Frauen das Lied „Gott gab uns Atem an“. Die Geschichten zur Kreuzkirche, die Liane Weber anschließend zu erzählen wusste, wurden ausdrucksstark mit Orgelimprovisationen untermalt. Nach einer Pause mit Umtrunk, Imbiss und lebhaften Gesprächen ging es auf die Empore, wo man dem Organisten „über die Schulter schauen konnte“. Dabei gab es interessante Einblicke in das Innenleben und die Funktionsweise der Barockorgel, die 1747 bis 1749 von dem Orgelbauer Philipp Heinrich Hasenmeyer eingebaut worden war. Anschaulich, humorvoll und gespickt mit Anekdoten, erfuhren die Frauen viel Neues und Staunenswertes von Martin Kares, der mit fantastischen Variationen zum Lied „Ins Wasser fällt ein Stein“ die Zuhörerinnen in Begeisterung versetzte.
Ein Segen zum Abschluss
Mit einem Segen ging dieser beeindruckende Abend zu Ende. Christa Franck, Johanna Imhof und Petra Schwägerl von der „Frauenzeit“ bedankten sich bei den Gastgeberinnen für die Freundschaft und die seit 2010 bestehende Tradition, sich gegenseitig einmal im Jahr zu einem ökumenischen Abend einzuladen.
Autor:Kraichgau News aus Bretten |
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