Bürgertelefon „Heißer Draht“ trägt Früchte
Wanderparkplatz um „Moltke-Eiche“ in Ruit aus Dornröschenschlaf erwacht

Von links: Jörg Biermann, Wolfgang Lübeck, Udo Stammnitz sowie Aaron Treut.
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Bretten (hk) Im September 2020 hatte die Brettener Gemeinderatsfraktion der Wählerinitiative „die aktiven“ das Bürgertelefon „Heißer Draht“ eingerichtet. Fraktionsmitglied und Ruiter Ortsvorsteher Aaron Treut ist seitdem für die Anliegen von Brettener Bürgerinnen und Bürger verantwortlich. Dank einer Anregung von Udo Stammnitz konnte die „aktiven“-Fraktion nun Worten Taten folgen lassen. Der Vorplatz und der Wanderparklatz an der „Moltke-Eiche“ wurden auf Vordermann gebracht und können sich wieder sehen lassen – und das ganz im wahrsten Sinne des Wortes, wie Stammnitz erfreut feststellt: „Bis vor kurzem war hier alles zugewachsen.“ Der Brettener kennt sich aus, schließlich hat er nicht nur 22 Jahre lang Stadtführungen in Bretten gemacht, sondern auch das Buch „Naturdenkmale und Grubbänke der großen Kreisstadt Bretten“ geschrieben. Dieser Naturführer stellt 51 Naturdenkmale und fünf Grubbänke in Bretten und Umgebung vor.

Wesentlicher Teil des ursprünglichen Ruiter Wanderwegenetzes

„Als mich Udo Stammnitz im Herbst letzten Jahres angerufen hatte, wusste ich sofort, um was es geht“, bekundet Aaron Treut – seien doch die Moltke-Eiche und der Platz davor doch ein wesentlicher Teil des ursprünglichen Ruiter Wanderwegenetzes, das unter seinem Amtsvorgänger Erich Hochberger in Ruit errichtet und gestaltet wurde. Irgendwann sei die Pflege des Wanderwegenetzes in die Verantwortung des Amtes Technik und Umwelt bei der Stadtverwaltung Bretten übergegangen. „Durch immer angespanntere Haushaltslagen wurde hier aber sehr schnell, sehr stark der Rotstift angesetzt. Die Pflege, die bisher der Ruiter Ortsverwaltung oblag, ging in die Hände der Kernstadt über“, so Treut. Aus Sicht der Ruiter Ortsverwaltung habe das Vor-, aber auch Nachteile.

„Schöner Anlaufpunkt für Wanderer, Radfahrer und Spaziergänger“

„Auf der einen Seite sind wir froh, dass große Maßnahmen wie zum Beispiel die aktuell anstehende Sanierung des Ruiter Aussichtsturms übernommen werden.“ Aber kleinere Arbeiten würden im Gegenzug hinten angestellt werden. Angeregt durch Stammnitz habe die „aktiven“-Fraktion dann veranlasst, den Platz mit Wandertafel und Sitzbank aus dem Dornröschenschlaf zu erwecken. „Wir ‚aktiven‘ sind mehr als aktiv“, scherzt Fraktionsvorsitzender Jörg Biermann und ergänzt: „Es ist, denke ich, sehr gut gelungen. Damit hat Bretten wieder einen schönen Anlaufpunkt für Wanderer, Radfahrer und Spaziergänger“, freut er sich. Wolfgang Lübeck ist überzeugt von den Vorzügen der stadtnahen Erholung und wirbt auch dafür, diese gerade in der aktuellen Lage zu besuchen.

„Alte Bäume sind gelebte Vergangenheit.“

Für Stammnitz gehören alte Bäume zu unserer Geschichte einfach dazu: „Alte Bäume sind gelebte Vergangenheit.“ Zur „Moltke-Eiche“, die übrigens einen Umfang von etwa fünf Meter hat, sei zu wissen, dass der Baum 1871, nach gewonnenem Krieg bei Gründung des Deutschen Reiches und der Krönung von Wilhelm I. zum Kaiser gepflanzt wurde. Der circa 150 Jahre alte Baum wurde nach dem deutschen Heerführer Helmuth von Moltke, Generalfeldmarschall im einstigen Preußen benannt. „Wir sind dankbar, dass es so jemanden gibt wie Herrn Stammnitz, sonst würden die Naturdenkmäler in Bretten in Vergessenheit geraten“, betont Biermann. „Die Moltke-Eiche ist einfach ein Baum zum verlieben“, sagt Stammnitz mit einem Lachen.

Bürgertelefon weiterhin erreichbar

Der Ruiter Ortsvorsteher Treut erklärt, dass noch weitere Themen auf der Liste der „aktiven“ stünden, auf die die Fraktion durch den „Heißen Draht“ aufmerksam wurden. „Die Anrufer bekommen dazu jeweils einen Rückruf nach oder bei Abarbeitung“, versichert Treut und informiert, dass das Bürgertelefon weiterhin erreichbar sei. Einige Themen seien bereits als Antrag der Fraktion für die Haushaltsklausur eingereicht worden. „Wir sind nicht die, die nur reden – wir tun auch etwas“, erklärt Treut. Bisher war der „Heiße Draht“ unter der Telefonnummer der Ruiter Ortsverwaltung zu erreichen. Allerdings habe es dagegen gewisse „Befindlichkeiten“ aus der Verwaltung und dem Gemeinderat gegeben. Der Grund: Die Ruiter Ortsverwaltung würde für Fraktionsarbeit „missbraucht“ werden, so Treut. Aus diesem Grund lautet die Telefonnummer des Bürgertelefons nun 0179/5958573. Auf dieser Nummer ist weiterhin Treut direkt zu erreichen, der allerdings darum bittet, nur donnerstags zwischen 18.30 Uhr und 19.30 Uhr anzurufen – gerne auch mit Rückrufbitte.

Autor:

Havva Keskin aus Bretten

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