Verein für Stadt- und Regionalgeschichte: Testen Sie Ihr Wissen zur Brettener Stadtgeschichte
Welche Bedeutung hatte diese Holzkiste in den Häusern?
» Es ist ein Plumpsklo, das es noch vor rund 60 Jahren in vielen Brettener Häusern gab.
Also eine Toilette ohne Wasserspülung. Das eigene „Geschäft“ plumpste in eine tiefe Jauchegrube. Je nach Wetterlage und beim Leeren der Grube herrschte im Haus und Umfeld eine besondere Duftnote. Aufregend war der Toilettengang bei großer Hitze, denn beim Öffnen des Holzdeckels schwirrten Dutzende verschiedenster Insekten fröhlich summend um den Allerwertesten. Als Toilettenpapier diente zugeschnittenes Zeitungspapier an einer Schnur zum Abreißen. Wahrscheinlich konnte man bei den Kindern die Druckerschwärze der neuesten Nachrichten noch einige Tage am Popo nachlesen, denn das nächste Vollbad im Blechzuber folgte meistens erst am Samstag drauf. Das Plumpsklo war ein hygienischer Fortschritt, dessen Prinzip sich heute noch im Flugzeug oder der Eisenbahn findet. Man stelle sich den Gestank in der Stadt um 1500 vor, als auch Schweine, Hühner oder Ziegen auf den unbefestigten Straßen herumliefen und Mensch und Tier sich ja „entleeren“ mussten. WS
Autor:Katrin Gerweck aus Bretten |
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