"AfD in Opferrolle unschlagbar": Leserbrief zu Artikel "AfD tritt bei Kommunalwahl an" vom 3. April
Leserbrief zu Artikel "AfD tritt bei Kommunalwahl an" vom 3. April. Den Artikel finden Sie hier.
Bretten. Lieber Herr Laitenberger, die AFD stellt sich für den Gemeinderat in Bretten mit ganzen 3 Kandidaten auf. Gut, eine Person wollte vorerst anonym bleiben. Dennoch, das kann man dann auch schon mal betonen, insbesondere auch die gern wiederholte Anzahl von „Übergriffen“. Immerhin 70. Wer davon betroffen war, was genau passiert sei spielt letztendlich doch ohnehin keine Rolle – klingt ja erst mal gut.
Das ist wohl das AFD-Prinzip, denn bezahlbarer Wohnraum, keine Einschränkungen für Autofahrer und Überlegungen zu Kriminalitätstendenzen von Geflüchteten klingen attraktiv für den Wähler. Das wird man dann auch mal sagen dürfen.
Aber welche Alternative stellen Ihre Konzepte dar, wenn Familien dadurch weiterhin der Lebensraum genommen wird, eine Finanzierung nur durch Wohngeld möglich sein kann und generell steigende Mietausgaben forciert werden? Welche Alternative sind konsequente Umweltschädigungen, weil Sie nicht die Autofahrer belasten dürfen und durch Abgase verunreinigte Luft als Recht des Autobesitzers ansehen? Welche Alternative zeigen Sie auf durch die mehrheitlich sinnlosen und nicht zweckdienlichen Anfragen an Bund und Länder zu Verursachern von Straftaten und Messerattacken? Zusammenfassend, welche alternativen Lösungen will uns die AfD eigentlich zeigen?
Wir brauchen Lehrer, Krankenpfleger, Altenpfleger, Anlaufstellen für Kinder und Jugendliche. Zudem müssen viele öffentliche Einrichtungen in Land und Bund dringend saniert werden. Ich höre von den Spitzenpolitikern Ihrer Partei nie ein Wort über diese Bereiche. Leider trifft dies jedoch auch auf andere große Parteien zu. Wenn ich also von Parteien enttäuscht werden will kann ich auch einfach die wählen. Welchen Mehrwert sollten also wir Brettener von einer Partei haben, die nur ein einziges Kernthema hat und das sind Vorurteile gegen Menschen, die anders aussehen, denken und eine andere Kultur haben? Man sollte von Parteien im heutigen Zeitalter mehr erwarten können als sinnlose „Leitkultur-Debatten“.
Herr Laitenberger, wenn Sie diesen Leserbrief als 71. Übergriff ansehen möchten dürfen Sie das gerne machen. Denn in der Opferrolle ist die AFD ja wirklich unschlagbar.
Martin Müller und Daniela Dietrich,
Bretten-Rinklingen
Autor:Christian Schweizer aus Bretten |
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