Bombe wird gesprengt
(Aktualisierung) Bahnstrecke Karlsruhe-Basel nach Bombenfund gesperrt

- Wegen des Funds einer Weltkriegsbombe bei Rastatt hat die Deutsche Bahn am Freitag, 3. Februar, den Zugverkehr auf der Strecke Karlsruhe-Basel unterbrochen.
- Foto: Mungenast / Einsatz-Report24
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Rastatt (dpa/lsw) Bei Grabungen hat ein Baggerführer am Freitag, 3. Februar, nahe der Bahnstrecke Karlsruhe-Basel eine Weltkriegsbombe gefunden. Die Deutsche Bahn unterbrach daraufhin den Zugverkehr in Rastatt. Spezialisten des Kampfmittelbeseitigungsdienstes begutachteten den rund 250 Kilogramm schweren Sprengkörper und kamen nach Polizeiangaben zu dem Schluss, dass dieser kontrolliert gesprengt werden müsse. Dafür wurde das Gelände rund um den Fundort evakuiert.
Busse sollen den Pendelverkehr übernehmen
Züge aus Richtung Karlsruhe endeten beziehungsweise begannen in Rastatt, jene aus Richtung Offenburg endeten/begannen in Baden-Baden, wie die Deutsche Bahn mitteilte. Davon betroffen waren der Nah- und Fernverkehr, also auch ICE. Busse sollten den Pendelverkehr übernehmen, kündigte eine Sprecherin des Unternehmens an. Reisende müssten damit rechnen, dass Bahnen verspätet sind oder ausfallen.
Bombe soll "schnellstmöglich" gesprengt werden
Geräumt wurde im Stadtteil Niederbühl in einem Radius von zunächst 500 Metern, wie ein Polizeisprecher mitteilte. Eventuell werde eine Ausweitung auf einen Kilometer nötig. Wie viele Menschen davon betroffen sind, war zunächst unklar. Gleiches galt für die Dauer der Maßnahmen. Die Bombe solle "schnellstmöglich" gesprengt werden. Das Kriegsrelikt sei 70 bis 80 Zentimeter lang, sagte der Sprecher. Es sei 30 bis 40 Zentimeter von den Gleisen entfernt entdeckt worden.
1.300 Tonnen Kampfmittel werden pro Jahr gefunden
Auch viele Jahrzehnte nach dem Zweiten Weltkrieg tauchen immer wieder Bomben bei Bauarbeiten auf. Bundesweit werden im Schnitt pro Jahr noch etwa 1.300 Tonnen Kampfmittel gefunden. Hunderte Blindgänger werden entschärft. Die meisten stammen aus der Zeit von 1942 bis 1945, als Deutschland aus der Luft bombardiert wurde. Unklar ist, wie viel Munition noch unter der Erde liegt. Allein in Baden-Württemberg fielen im Krieg laut dem Regierungspräsidium Stuttgart 100.000 Tonnen Abwurfmunition, wovon 10 bis 15 Prozent nicht detoniert seien.
Im Laufe der Jahre steigt die Gefahr
Die meisten Entschärfungen verlaufen ohne Komplikationen. Mitunter müssen Gebäude geräumt und Straßen gesperrt werden. "Im Laufe der Jahre steigt die Gefahr der vorhandenen Kampfmittel, oft ist es dann nicht mehr möglich, diese zu entschärfen", erläuterte die Stuttgarter Regierungspräsidentin Susanne Bay am Freitag in einer Mitteilung. Deshalb müsse künftig mit mehr sogenannten Vernichtungssprengungen gerechnet werden. Bei der Behörde sind die Bomben-Experten in Baden-Württemberg zentral angesiedelt.
20 Weltkriegsbomben in 2022 unschädlich gemacht
Im Januar vergangenen Jahres sei ein Blindgänger in Mannheim kontrolliert gesprengt worden, hieß es weiter. Rund zwei Monate später sei im März eine weitere Bombe in einem Waldstück bei Großbottwar (Landkreis Ludwigsburg) kontrolliert detoniert. Insgesamt haben Baden-Württembergs Kampfmittelbeseitiger im vergangenen Jahr 20 Weltkriegsbomben mit einem Gewicht von mindestens 50 Kilogramm unschädlich gemacht. Das war eine weniger als im Jahr zuvor, wie das Regierungspräsidium weiter mitteilte. Zu tun hatte der Kampfmittelbeseitigungsdienst auch wegen gefundener Munition. Im vergangenen Jahr entfernten die Fachleute mehr als 21 Tonnen aus Böden und Gewässern. 2021 waren es noch mehr als 25.000 Tonnen Kleinmunition. Auch hier seien mal Sprengungen vor Ort nötig.
Autor:Kraichgau News aus Bretten |
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