Leserbrief zu Corona-Kontrollen in Bretten
Anknüpfen an alte Traditionen?

Leserbrief zu Corona-Kontrollen in Bretten.

Ein kleines Erlebnis auf dem Brettener Kunst und Genuss Markt: Wir, eine Gruppe von sechs bis acht unbescholtenen Bürgern aus Bretten und der Nachbarschaft, wurden am vergangenen Sonntag gegen 13 Uhr am Rande des Marktplatzes von zwei Hilfssheriffs in uniformähnlicher dunkler Kleidung angesprochen und aufgefordert, uns vorschriftsmäßig auseinander zu bewegen und uns in dem vorgeschriebenen Abstand aufzustellen. Nun sind auch in diesen Zeiten „Ansammlungen“ von bis zu zwanzig Personen in der Öffentlichkeit erlaubt, ohne eine Verpflichtung zum Abstand (§ 2 Abs.2 und § 9 Abs. 1 Corona Verordnung Baden- Württemberg).

Die zwei Hilfs-Sheriffs waren schlecht ausgebildet. Auf die Rechtslage hingewiesen und auf die Frage, ob sie etwa hoheitliche Befugnisse hätten, wirkten sie etwas verlegen. Als ich ihnen erklärte, dass ihr Verhalten rechtlich als Nötigung und Diskriminierung aufzufassen ist, hinterließ dies zwei ratlose Gesichter.

Zwei meiner Bekannten kamen Erinnerungen an gute alte Zeiten hoch, eine Bekannte ist in Honeckers DDR groß geworden, ein anderer in Ceaucescus Rumänien. Auch damals kümmerte man sich vorbeugend um das Wohl der Bürger. Fragt sich nur, wer in Bretten auf die Idee kam, an diese Traditionen anzuknüpfen.

Günter Stahl
Bretten

Autor:

Kraichgau News aus Bretten

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