Ärztehaus mit "herausragendem Angebot"
Auswärtige Arztpraxen an Standort auf dem Rechberg interessiert

Viel Platz wird es im Ärztehaus auf dem Rechberg für die Pflegekräfte der Beatmungspflege geben.  | Foto: ger
  • Viel Platz wird es im Ärztehaus auf dem Rechberg für die Pflegekräfte der Beatmungspflege geben.
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Bretten (ger) Das Ärztehaus auf dem Rechberg nimmt Gestalt an. Davon überzeugten sich die Mitglieder der „Bürgerinitiative (BI) pro Rechberg“ mit ihrem Sprecher Paul Metzger vergangene Woche vor Ort. Bauherr Markus Vierling, Geschäftsführer der Südbau Ingenieur- und Planungsgesellschaft, führte gemeinsam mit Sebastian Krumm, Architekt bei Südbau, durch den Rohbau, der zum Großteil schon mit Fenstern ausgestattet ist. Die ersten eingezogenen Wände lassen schon die Raumaufteilung erahnen.

Laut Vierling sind zwei Drittel der Räumlichkeiten bereits vermietet: Das Labor, die Onkologie sowie die ambulante Rheumatologie der Klinik werden einziehen, außerdem das Sanitätshaus Storch + Beller, das seinen Hauptsitz in Karlsruhe hat, die Radiologie-Praxis Ettlingen sowie die Beatmungsintensivpflege der CCC Gruppe aus Starnberg.

Im Gespräch mit drei Arztpraxen von auswärts

Wie Vierling der BI berichten konnte, stehe die Südbau derzeit in Gesprächen mit weiteren Interessenten. Dabei handele es sich um drei Arztpraxen von auswärts. „Wir hoffen, im ersten Quartal 2025 mehr sagen zu können“, so der Südbau-Geschäftsführer. Aufgrund des guten Baufortschritts – vor allem regionale Baufirmen sind am Bau tätig – geht Vierling davon aus, dass schon Ende 2025 oder Anfang 2026 die ersten Mieter einziehen können.

Kommt zum MRT- auch ein CT-Gerät?

Besonders glücklich zeigten sich Südbau und die BI über die Zusage der Radiologie Ettlingen. Der Kontakt war über Paul Metzger und Marion Klemm zustande gekommen. Die Fachpraxis wird ein MRT-Gerät mitbringen und, so Vierling, trage sich derzeit mit dem Gedanken, eventuell auch ein CT-Gerät (Computertomografie) für den Standort anzuschaffen.

Die baulichen Voraussetzungen für das medizinische Gerät hatte die Südbau noch vor Zustandekommen des Vertrags mit der Praxis eingeplant. So ist nicht nur der Boden, auf dem das MRT stehen wird, besonders verstärkt, sondern es gibt auch ein großes Fenster, das für die Anlieferung sowie die alle zehn Jahre stattfindende Revision des MRT ausgebaut werden kann.

Beatmungsintensivpflege als "Ankermieter"

Als „Ankermieter“ bezeichnete Vierling die CCC Gruppe mit ihrer Beatmungsintensivpflege. Ivanka Pavlovic vom Fachpflegedienst IRMMA aus Bretten hatte die Idee einer Einrichtung für post-akute Pflege, die Patienten mit einem intensiven außerklinischen Betreuungsbedarf gerecht wird. So wird eine Lücke zwischen der Akutversorgung im Krankenhaus und der anschließenden Langzeitbehandlung geschlossen.

Abtrennbare Zimmer für hochinfektiöse Patienten

Auf über 1.700 Quadratmetern werden die Patienten weiter gepflegt und im besten Fall von der Beatmung entwöhnt. Die Einrichtung an sich ist schon besonders, in Bretten wird sie aber auch noch über vier „Katastrophenzimmer“ verfügen. Diese können durch eine Schleuse von den übrigen Räumlichkeiten abgetrennt werden und damit für Patienten mit hochinfektiösen Erregern wie Tropenkrankheiten genutzt werden. „Die nächste Einrichtung dieser Art befindet sich in Stuttgart“, wusste Dr. Heinz Kaiser, ehemaliger Chefarzt an der Rechbergklinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie.

"Nur zufriedene Pflegekräfte bleiben"

Auch ein Schwerlastzimmer für Menschen mit bis zu 250 Kilogramm Gewicht steht zur Verfügung. Außerdem ist der Aufzug an die besonderen Bedürfnisse angepasst und verfügt über extragroße Dimensionen, damit ein Intensiv-Patient mit begleitendem Fachpersonal hineinpasst. Viel Raum bekommen die Pflegekräfte für sich: Neben den üblichen Sanitär- und Umkleideräumen soll es unter anderem ein Konferenzzimmer, eine Küche, einen Fitnessraum und einen geräuschlosen Tischkicker geben. „Nur zufriedene Pflegekräfte bleiben“, erklärte Ivanka Pavlovic den Gedanken, das Wohlbefinden der Fachkräfte explizit in den Blick zu nehmen.

Herausragendes Angebot für eine Kleinstadt

Vierling wies noch auf die weitere Entwicklung des Areals hin: Die Südbau werde Anfang nächsten Jahres das Baugesuch für den Gesundheitscampus in direkter Nachbarschaft einreichen. Zwölf Tagespflegeplätze, acht Plätze in einer ambulant betreuten Wohngemeinschaft und 30 Kurzzeitpflegeplätze wird der Gesundheitscampus bieten sowie 66 Wohnungen. Die Wohnungen sind seniorengerecht und barrierefrei. Betreuungsangebote können nach Bedarf dazu gebucht werden („betreutes Wohnen“). Mit der Klinik, deren Neubau erst 2019 fertiggestellt wurde, und dem Ärztehaus verfüge Bretten dann für eine Kleinstadt über ein herausragendes Angebot.

Autor:

Katrin Gerweck aus Bretten

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