„Brandschutz ist Pflicht, der Rest ist die Kür“
„In Bretten geht ja nichts voran.“ „Da wird ja nur geplant und nie gebaut.“ Sätze wie diese fallen in Bürgerversammlungen oder in anderen politischen Diskussionsrunden immer wieder. „Dem ist definitiv nicht so“, beteuert der Brettener Bürgermeister Michael Nöltner und verdeutlicht dies am heutigen Donnerstag bei der traditionellen Baustellenbegehung.
Bretten (swiz) „In Bretten geht ja nichts voran.“ „Da wird nur geplant und nie gebaut.“ Sätze wie diese fallen in Bürgerversammlungen oder in anderen politischen Diskussionsrunden immer wieder. „Dem ist definitiv nicht so“, beteuert der Brettener Bürgermeister Michael Nöltner und verdeutlicht dies am heutigen Donnerstag bei der traditionellen Baustellenbegehung. Ebenfalls dabei, Karl Velte, Leiter des Amtes Technik und Umwelt und Fabian Dickemmann, Ingenieur und Bauplaner, der die Stadt bei Tiefbaumaßnahmen als Bauleiter vertritt. Der erste Weg führt die Gruppe auch gleich an die kostenintensivste derzeitige Baustelle, das Melanchthon-Gymnasium Bretten (MGB) „Das ist auch definitiv unsere größte Baustelle“, so Nöltner und spielt dabei auch auf den Bronnerbau des MGB an, der auf allen sieben Ebenen generalsaniert wird. Insgesamt soll dies 9,9 Millionen Euro kosten. Im momentanen Fokus steht allerdings der Einbau einer neuen Brandmeldeanlage, die mit vernetzten Brandmeldern und Lautsprechern das komplette MGB abdeckt. „Dabei wird jeder Raum gesichert, seien es die Toiletten, der Keller oder andere Nebenräume“, erläutert Velte. Rund 700.000 Euro werden dabei für die Installation der technischen Anlagen und das Verlegen von rund 5.500 Meter Kabel investiert. „Der Brandschutz im Gebäude ist dann bis Ende der Sommerferien fertiggestellt“, erklärt Velte. Einzig bei der Schulsporthalle wird es wohl zu Verzögerungen kommen. Der Sportunterricht könne allerdings dennoch stattfinden, so der Amtsleiter. Viel sieht man im Schulgebäude nicht von den umfangreichen Arbeiten, passiert doch das Meiste hinter den Wänden. „Ich investiere auch lieber in moderne Whiteboards, Experimentieranlagen und Ähnliches, das den Schülern direkt etwas bringt“, sagt BM Nöltner. „Aber der Brandschutz ist eben die Pflicht, der Rest die Kür.“ Die solle dann 2019 mit dem Bronnerbau folgen.
Asphaltaustausch auf der Georg-Wörner-Straße
Weiter geht es für den Tross auf eine laut Nöltner „ungewollte“ Baustelle, genauer gesagt, zum viel diskutierten Asphaltaustausch auf der Georg-Wörner-Straße. Erst im April diesen Jahres war die Strecke mit einem sandgelben Spezial-Asphaltbelag eröffnet worden. Dieser sollte die Autofahrer zum Langsamfahren animieren. Allerdings wurden beim Einbau des Asphaltbelags laut Nöltner und Velte die Toleranzen in Bezug auf Unebenheiten in der Quer- und Längsneigung weit überschritten. Schuld war wohl ein Walzfehler. Daher muss die ausführende Firma den Belag nun vollständig austauschen, auf eigene Kosten. Der neue Belag wird allerdings nicht mehr gelb, sondern schwarz sein. „Ich möchte aber noch einmal klarstellen, dass der Grund für den Austausch nicht die Farbe, sondern die Unebenheiten waren“, betont Nöltner. Der Gemeinderat habe sich aber, so der Bürgermeister, „auch wegen der Vorbehalte aus der Bevölkerung“, beim neuerlichen Einbau für den herkömmlichen schwarzen Asphalt entschieden. Zur Geschwindigkeitsreduzierung sollen nun unter anderem zwei Pflasterstreifen sowie der ausgebaute Mittelstreifen beitragen. Fertiggestellt wird die Maßnahme laut Dickemmann in den nächsten Tagen.
Kreisverkehr Breitenbachweg/Weißhoferstraße/Georg-Wörner-Straße
Eine wiederum gewollte Baustelle ist der Bau des Kreisverkehrs Breitenbachweg/Weißhoferstraße/Georg-Wörner-Straße. In diesem Bereich wurden bisher nicht nur die Gehwege umgebaut, die Stadtwerke Bretten legten dort unter anderem auch neue Versorgungsleitungen und erneuerten die Entwässerung. Ebenso wird die Fahrbahn komplett erneuert. Die ovale Kreismitte wurde überdies aus Natursteinpflaster gestaltet und wird auch weiterhin überfahrbar sein. „Dies ist nötig, da Lkw und Busse sonst nicht durch den Kreisverkehr fahren könnten“, erklärt Nöltner. Die 467.000 Euro teure Maßnahme soll bis zum Schulbeginn abgeschlossen und die Strecke freigegeben sein.
Kindergarten und Hochwasser
Auch in Gölshausen wird derzeit an vielen Ecken gebaut. An der Oberdorfstraße wird die Hochwasserschutzmaßnahme „Gölshausen Fünf“ verwirklicht. Dabei werden die bestehenden Verdolungseinläufe der drei aus dem Außengebiet zufließenden Wassergräben durch neue und größere Einläufe ersetzt. Zudem wird laut Nöltner die Straße zum Grillplatz erhöht, um das eventuelle Hochwasser aus dem Ort zu halten. Die Baukosten liegen bei rund 480.000 Euro. Fertiggestellt wird die Maßnahme laut Velte voraussichtlich am 31. Oktober. Bereits zum 31. August ist dagegen der Neubau des FAM-Kindergartens in der Lorzingstraße abgeschlossen. In Systembauweise wurde dort für 400.000 Euro Platz für zwei altersgemischte Gruppen geschaffen.
Mehr Platz für die Feuerwehr
In Bauerbach ist dagegen die Freiwillige Feuerwehr in den Genuss eines Anbaus gekommen. Die Rohbauarbeiten sind dort inzwischen abgeschlossen und die Tore der neuen Fahrzeughalle bereits eingebaut. Im bisherigen Feuerwehrhaus sollen dann getrennte Umkleiden sowie Mannschafts- und Waschräume entstehen. Die Bauarbeiten am Gebäude sollen bis zum Jahresende abgeschlossen sein und werden rund 600.000 Euro kosten.
Autor:Christian Schweizer aus Bretten |
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