Feuerwehrhaus bereitet Sorgen
Brettener „aktiven“ sprechen über Schwerpunkt-Themen

Erklärten ihre Gemeinderats-Schwerpunkte (von links): Armin Schulz, Wolfgang Lübeck, Jörg Biermann und Arianne Maaß. hk
  • Erklärten ihre Gemeinderats-Schwerpunkte (von links): Armin Schulz, Wolfgang Lübeck, Jörg Biermann und Arianne Maaß. hk
  • hochgeladen von Christian Schweizer

Bretten (swiz) Seit der Gemeinderatswahl 2019 ist die Rats-Fraktion der Wählerinitiative „die aktiven“ zu 50 Prozent erneuert. So gibt es mit Arianne Maaß und Jörg Biermann die „alten Hasen“ auf der einen Seite und mit Armin Schulz und Wolfgang Lübeck die „Newcomer“ als Stadträte. Inzwischen hat sich die Fraktion in ihrer Zusammenarbeit gefunden und hat im Gespräch mit der Brettener Woche ihre Schwerpunkte für die Ratsarbeit zusammengefasst. Für Lübeck ist einer dieser Punkte der Schwerlastverkehr, der Tag für Tag durch die Melanchthonstadt rollt. Dieser müsse, soweit möglich, aus der Stadt verbannt werden. „An den Autobahnabfahrten in Karlsruhe, Pforzheim und Bruchsal stehen Schilder, die Lkw über 16 Tonnen die Durchfahrt oder Fahrt nach Bretten verbieten“, sagt Lübeck. „Dennoch haben wir viele Lastwagen, die durch Bretten fahren, vor allem, wenn die Autobahn zu ist.“

"Ein unhaltbarer Zustand"

Schon öfter habe er daher beim Ordnungsamt und bei der Polizei in Bretten nach Kontrollen gefragt. „Dort heißt es dann meistens ‚wir haben kein Personal‘ oder ‚da müsste man die Lkw schon in Bauschlott stoppen'." Ein unhaltbarer Zustand, findet der "aktiven"-Stadtrat. Er schlage vor, das Personal, dass die illegale Fahrt über Feldwege kontrolliere, lieber auch einmal zur Kontrolle der Lkw einzusetzen, die nicht dort fahren dürften. "Viele Menschen fahren doch ab 17 Uhr schon gar nicht mehr nach Bretten rein, weil sie Angst haben, dann im Stau zu stehen. Das geht natürlich auch wieder auf Kosten der Einzelhändler“, so Lübeck.

Parkleitsystem muss verbessert werden

Wer dennoch mit dem Auto in die Stadt fahre, stehe, kritisieren Schulz und Biermann, dann vor einem Parkplatzproblem. Dabei sei neben der Schaffung von weiteren Stellplätzen vor allem ein funktionierendes Parkleitsystem essenziell. „Wenn man zum Beispiel nur am Stadteingang am Alexanderplatz die Tafel mit P1-, P2- und P3-Symbolen sieht und sich diese in der Innenstadt nirgends wiederholen, dann ist das ärgerlich und wenig hilfreich“, so Schulz. Beim Thema Verkehr legen "die aktiven" jedoch auch einen Fokus auf den Öffentlichen Nahverkehr. So plädiert die Wählerinitiative dafür, während der Sperrung des Diedelsheimer Bahnübergangs aufgrund der Sanierung der Schnellbahntrasse, einen stark vergünstigten Busverkehr für die Bürger anzubieten. „Die Verwaltung sollte sich mit den Nahverkehrsunternehmen in Verbindung setzen, um für diese Zeit vergünstigte Fahrten für die Bürger der Stadt zu erreichen. Uns schwebt eine Art Bus-Ringverkehr durch alle Ortsteile vor, die diese dann mit der Kernstadt verbinden“, sagt Biermann. Die Fahrtpreise sollte man auf einen Euro pro Person beschränken. So könnte man auch dafür sorgen, dass die Leute ihr Auto stehen lassen und somit auch ein wenig zur Verkehrsentlastung in der Zeit des gesperrten Bahnübergangs beitragen würden.

Feuerwehrhaus bereitet "Kopfzerbrechen"

Neben dem Verkehr ist es auch der Zustand des Feuerwehrhauses der Brettener Wehr im Breitenbachweg, der den „aktiven“ Kopfzerbrechen bereitet. In letzter Zeit sei vor allem über die Notwendigkeit der Ertüchtigung und des Neubaus der Feuerwehrhäuser in Gölshausen, Büchig und Ruit gesprochen worden. „Aber auch das Brettener Feuerwehrhaus bedarf einer ganzheitlichen Betrachtung und gegebenenfalls der Überlegung eines Neubaus“, so Biermann. Und weiter: „Nach unseren Informationen mangelt es zum Beispiel an überdachten Lagermöglichkeiten, es fehlen Büros und Aufenthaltsräume und auch die Informationstechnik muss erneuert werden. Vom Brettener Oberbürgermeister Martin Wolff fordern "die aktiven" daher eine Aufstellung, aus der hervorgeht, welche Summen in den nächsten „drei bis fünf Jahren, solange wird die mögliche Realisierung eines Neubaus dauern, in das jetzige Feuerwehrhaus investiert werden müssen.“ Unabhängig davon bitten „die aktiven“ noch darum, dass mit dem Eigentümer des Grundstückes zwischen Feuerwehrhaus und Feuerwehrscheune verhandelt wird, mit dem Ziel, das Grundstück wieder der Feuerwehr zuschlagen zu können. „Damit hätte die Feuerwehr wieder mehr Gestaltungsspielraum.“

Klimaschutz ja, aber ohne zu viele Vorschriften

Eine klare Meinung hat die Wählerinitiative auch im Hinblick auf den Klimaschutz. Dieser sei sehr wichtig, betont Maaß. Dennoch müsse man Maß und Mitte halten. „Es ist einfach sehr wichtig, dass man die Menschen bei geplanten Maßnahmen mitnimmt“, betont Biermann. Man könne niemandem Projekte überstülpen, die für den Einzelnen finanziell nicht zu stemmen seien. Auch Schulz betont: „Zuviel ‚müssen‘ und zuviel Verbote, damit kann die Bevölkerung nicht für den Klimaschutz eingenommen werden. Das geht dann zu weit.“ Aktiven-Stadtrat Lübeck wird dann noch einmal konkret: „Ein vernünftiger Schritt zum Klimaschutz kann auch in Bretten durch lokalen Einkauf, durch die Verbannung der Lkw-Ströme und zum Beispiel E-Bike-Ladestationen in der Stadt erreicht werden.“

Autor:

Christian Schweizer aus Bretten

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