Heimattage Baden-Württemberg
Brettener Gemeinderat stimmt für Bewerbung um Veranstaltungsreihe
Bretten (swiz) Im Jahr 1990 wurde Deutschland im Finale gegen Italien nicht nur Fußballweltmeister, im gleichen Jahr richtete die Melanchthonstadt Bretten auch die Heimattage Baden-Württemberg aus. Dieses Ereignis soll nun im Jahr 2026 eine Wiederholung finden. In seiner jüngsten Sitzung hat sich der Gemeinderat einstimmig für einen Grundsatzbeschluss zur Bewerbung um die Tage entschieden. Die Heimattage sind eine Veranstaltungsreihe des Landes, die regionale, lokale und landestypische Aspekte der Heimat Baden-Württemberg darstellen und diskutieren sollen. Beinhalten sollen diese Aspekte nicht nur die traditionelle Heimatpflege, sondern auch aktuelle Themen wie Jugendkultur und Interkultur. Das Heimattagejahr soll zentral über das Amt Bildung und Kultur koordiniert werden und, so heißt es in der Vorlage, vorhandene Veranstaltungen wie Weinmarkt, Bretten live oder die Messe Bretten bündeln und eventuell auch neu interpretieren. Ein weiterer Schwerpunkt seien, so die Verwaltung, bewährte Formate aus dem Jubiläumsjahr 2017 wie die Silvesterfeier, Sommer im Park und die Chornacht.
Kosten von rund 600.000 Euro
Umsonst sind die Heimattage allerdings nicht. Jedoch stellt das Land 200.000 Euro als Zuschuss zur Verfügung, die Stadt Bretten müsste den gleichen Betrag bezahlen. Dazu sollen von der Melanchthonstadt weitere Drittmittel in Höhe von ebenfalls rund 200.000 Euro akquiriert werden. Sie erinnere sich noch gerne an die Heimattage 1990, betonte Brigitte Schick (SPD). Und die Stadt habe sich seitdem weiterentwickelt und viele neue, attraktive Angebote geschaffen. Das sollte man, nach einer erfolgreichen Bewerbung, auch dem ganzen Land zeigen. Zustimmung kam auch auch von der CDU-Fraktion, auch wenn Stadtrat Bernd Neuschl erklärte: "Wir wollen allerdings nicht nur die Mittel bewilligen, sondern als Gemeinderat auch bei der inhaltlichen Gestaltung mitreden." Zudem solle man sich nicht nur auf den Lorbeeren des Stadtjubiläums ausruhen, sondern auch zeigen, "was uns von anderen Städten abhebt".
"Chancen, den Tourismus und den Einzelhandel zu fördern"
So müssten sich die Themen Integration und die gelebte Nähe als Bindestrich zwischen Baden und Württemberg in den Heimattagen widerspiegeln. Heidemarie Leins (FWV) ergänzte, die Heimattage würden die Chance auf Veränderungen in der Denkweise von Jung und Alt bieten. 1990 habe man zum Beispiel sehr interessante Ausstellungen entwickelt und die Ortsteile eingebunden. Dies müsse auch diesmal geschehen. Dem stimmte Uve Vollers, Ortsvorsteher von Büchig zu und forderte: "Ich hoffe, dass die Stadtteile einen adäquaten Anteil an den Heimattagen haben". Ein wenig unwohl fühle er sich, erklärte Harald Müller (Bündnis90/Die Grünen) in seiner Stellungnahme, weil man nun einen Beschluss verabschiede, der viel Geld und Arbeit koste, einige Räte aber 2026 gar nicht mehr im Rat vertreten seien. "Dennoch bieten die Heimattage viele Chancen, den Tourismus und den Einzelhandel zu fördern und das Zusammengehörigkeitsgefühl zu stärken."
Autor:Christian Schweizer aus Bretten |
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