Mutterkonzern von Neff-Werk in Bretten
BSH-Hausgeräte erleidet Umsatzeinbußen

Im Neff-Werk in Bretten produzieren die Mitarbeitenden Herde und Dunstabzugshauben. | Foto: Neff
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München/Bretten (kuna) Der Markt für Haushaltsgeräte schwächelt. Das wurde bei der Pressekonferenz des Münchner Hausgeräteherstellers BSH am Donnerstag, 11. April, deutlich. Zu dem Konzern gehört auch das Neff-Werk in Bretten, in dem Herde und Dunstabzugshauben der deutschen Marke produziert werden. Rund 1.300 Mitarbeitende sind in der Melanchthonstadt beschäftigt.

Herausforderndes Jahr 2023

Für das Jahr 2023 blickt das Unternehmen laut Chief Financial Officer, Gerhard Dambach, auf einen Umsatz von 14,8 Milliarden Euro (2022: 15,9 Milliarden Euro). Das Jahr sei herausfordernd und von geopolitischen Krisen, militärischen Konflikten und einer allgemein schwächelnden Wirtschaft geprägt gewesen, erläuterte er.

Weniger Häuser, weniger Küchengeräte

Die extrem hohe Inflationsrate sowie die hohe Zinslast hätten vor allem das Immobiliengeschäft beeinträchtigt. Für Unternehmen wie BSH bedeutet das: Wird weniger gebaut, sind auch Haushaltsgeräte weniger gefragt. Betroffen sind davon laut BSH vor allem Backöfen, Kochfelder, Kühlgeräte und Geschirrspüler. 

Weltweite Umsatzrückgänge

Mit seinen Haushaltsgeräten muss sich der Hersteller auf einem globalen und derzeit schwierigen Markt behaupten. Für den europäischen Markt sei ein Umsatzrückgang von minus 6,3 Prozent zu verzeichnen, so Dambach. Noch größer seien die Umsatzrückgänge in Nordamerika (minus 11,3 Prozent) und in China (minus 10,5 Prozent) gewesen. Dabei baut BSH vor allem auf China, will dort nach Angaben der Geschäftsführung nicht nur wachsen, sondern auch eigene Trends setzen.

Vollständig aus Russland zurückgezogen

Lediglich in den „Emerging Markets“, zu denen BSH Osteuropa, den Mittleren Osten sowie den afrikanischen Kontinent zählt, sei der Umsatzrückgang mit minus 2,2 Prozent verhalten gewesen – ohne Berücksichtigung des Russlandgeschäftes, aus dem sich der Konzern vollständig zurückgezogen hat.

BSH plant Stellenabbau

Von der schwierigen Marktlage sind auch die Mitarbeitenden betroffen. Insgesamt beschäftigt BSH rund 60.000 Personen, 10.000 davon in Deutschland. Erst vor kurzem hatte die Geschäftsführung gegenüber der Presse erklärt, bis 2027 rund 3.500 Stellen abbauen zu wollen. „Wir sind mit der Volatilität großgeworden. Das ist leider Teil unseres Geschäfts“, erklärte Dambach nun am Donnerstag. Und: „Wir passen die Stellen jedes Jahr an den Markt an. So werden wir auch weiterhin verfahren.“

BSH hält an allen sechs deutschen Werken fest

Dennoch wolle BSH alle sechs Werke in Deutschland erhalten, bekräftigte Dambach. Ein Stellenabbau sei für Werksmitarbeitende nicht vorgesehen, lediglich in den indirekten Bereichen wie der Verwaltung oder geschäftsunterstützenden Arbeitsfeldern wolle man kürzen.

Einheitliche Wettbewerbsbedingungen gefordert

Deutliche Worte fand die Geschäftsleitung in diesem Zusammenhang mit Blick auf die Regierung. „Die Politik sollte sich um die Rahmenbedingungen Gedanken machen“, mahnte Metz. Dabei verwies er auf hohe Energiekosten und zu viel Bürokratie in Deutschland. Und: Asiatische Wettbewerber, die ihre Geräte in Deutschland verkaufen, müssten nicht dieselben gesetzlichen Standards einhalten. „Hier sind einheitliche Wettbewerbsbedingungen notwendig“, forderte Metz.

BSH will in Innovationen investieren

Angesichts der schwierigen Lage konstatierte der CEO dennoch: „Wir haben einen klaren Zukunftsplan.“ Die BSH wolle weiter wachsen und in Innovationen investieren. Große Potentiale machte Metz etwa in der Geschirrpflege aus, in der 2023 weltweit eine Million Geräte verkauft worden seien. Als eine der neuesten Innovationen nannte er aber auch das „Twist Pad Flex®“ von Neff, ein magnetisches Steuerungselement, mit dem Kochfelder sowohl per Touch als auch per Drehknopf gesteuert werden können. „So kann man sich jeden Tag neu entscheiden, was einem besser gefällt“, so Metz.

Autor:

Kathrin Kuna aus Bretten

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