Leserbrief zur Kritik von Stadtrat Aaron Treut im Gemeinderat am 21.05.2021
Die „Klimakeule“ ist schon längst Tatsache
„Ein paar wenige Stadtrandbewohner machen echte Klientelpolitik, dagegen muss man zwingend vorgehen.“ Und: „Sobald kritische Gegenstimmen kommen, wird die Klima- oder Naturschutzkeule ausgepackt...“ so wird der Stadtrat Aaron Treut in der Gemeinderatssitzung vom 18.5. 2021 zitiert.
Nun, ich vermute, dass die damit gemeinte Bürgerinitiative BIVEB das schon gern tun würde. Das Problem ist aber, dass sie keinen Einfluss auf diese „Klimakeule“ hat, dass diese schon seit Jahrzehnten bedrohlich wächst, für massives Artensterben sorgt, den weltweiten Temperaturanstieg vorantreibt (z.Zt. +1,1 °C gegenüber dem Referenzwert von 1990) und das Überleben der Menschen bedroht. Und das ändert sich auch nicht, wenn man es leugnet!
Wir können natürlich so weiter machen: eine für Bretten lebenswichtige Frischluftzufuhr unterbrechen, Naherholungsgebiete zubetonieren, landwirtschaftliche Nutzflächen zerstören – holen wir eben das Gemüse aus Spanien und Übersee. Hat ja in den letzten Jahrzehnten immer gut funktioniert. Kurzum: Die „Klimakeule“ ist schon da, die braucht nicht mehr ausgepackt zu werden!
Ich würde unsere Welt wahrscheinlich noch in einem lebenswerten Zustand verlassen, möchte aber dennoch meinen Töchtern und deren Kindern keine „verbrannte Erde“ hinterlassen. Wenn wir schon die Chance haben, ein wenig mehr Verantwortung unseren Kindern gegenüber zu übernehmen, sollten wir dies tun.
Wenn die BIVEB in der Lage wäre, „Klientelpolitik“ zu betreiben, würde sie es bestimmt gern tun, wenn es um das Klientel Mensch und Natur geht. Allerdings kann eine Bürgerinitiative aufgrund fehlender Legislative keine „Politik machen“. Diesen Verdacht habe ich allerdings bei zahlreichen Gemeinderäten, denn die geplante Südumfahrung würde nicht nur Natur zerstören, würde nicht nur zusätzlichen Verkehr im fünfstelligen Bereich anschwemmen. Sie böte vor allem die Möglichkeit, ein weiteres Industriegebiet auf Rinklinger Gemarkung zu installieren.
Praktisch für die Stadt Bretten: Keine Kosten für den Bau der Zubringer-Straße und dafür zusätzliche Einnahmen durch Industrieansiedlung. „Für mehr Lebensqualität in der Stadt muss man in Kauf nehmen, als geringeres Übel ein Stück Natur zu opfern.“ wird OB Martin Wolff in der BNN vom 26.5. zitiert. Langsam scheint sich der Nebel der Verwirrung zu senken und fördert die wahren Motive ans Licht.
Thomas Holland-Cunz, Bretten Neibsheim
Autor:Thomas Holland-Cunz aus Bretten |
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