Stadtspaziergang der Brettener Grünen
„Die Zerstörung der Talaue und Talmühle tut mir heute noch weh“

Harald Müller zu Rinklinger Geschichte | Foto: red
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Bretten (red) Im Mittelpunkt des dritten Stadtspaziergangs der Brettener Grünen stand die Weiterentwicklung des Stadtteils Rinklingen. Die historischen Rückblicke machten deutlich, wie positive, aber eben auch negative Entscheidungen der Stadtentwicklung ein Dorf langfristig prägen.
In den letzten Jahren gelang es, die Dorfgemeinschaft spürbar zu beleben, berichtete Gemeinderatskandidat Björn Böttle. Wochenmarkt und Abendmarkt verbessern die Nahversorgung und sind gute Gelegenheiten, miteinander ins Gespräch zu kommen. Wenn es jetzt noch gelänge, das alte Schulhaus so umzubauen, dass mehr Plätze für die Kernzeitbetreuung und ein Dorfcafé umgesetzt werden, wären das weitere Pluspunkte für Rinklingen.

Dass man eine Kirche prinzipiell auch begrünen könnte, legte Stadtbegrünungsplaner Kai Müller dar. Man sei dabei nicht auf klassische bodengestützte Rankpflanzen wie Efeu beschränkt, sondern könne auch mit kleinflächiger modularer Begrünung arbeiten. Gerade in Zeiten von Klimaerwärmung und städtischem Hitzestress könnte so die Lebensqualität erhöht werden.

„Der Ur-Brettener kam wohl aus Rinklingen“

Auf die ältesten Ausgrabungen in Bretten in den Breitwiesen wies Stadtführer Holger Horn hin: „Der Ur-Brettener kam wohl aus Rinklingen“, vermutete er schmunzelnd. „Die Zerstörung der schönen Talaue und der Talmühle tut mir heute noch weh“, erzählte Altstadtrat Harald Müller, der in Rinklingen aufwuchs. Ein mitgebrachtes Gemälde illustrierte, wie das Rinklinger Bachtal vor der Industrialisierung aussah. Hier entwickelte sich eine lebhafte Diskussion über den Zustand der Rinklinger Straße und die Unannehmlichkeiten für Fußgänger und Radfahrer, vorallem, wenn sich der Regen auf der Fahrbahn sammelt.

„Gut fürs Klima, für Menschen, für Tiere – und für die Stadt“

„Gut fürs Klima, für Menschen, für Tiere – und für die Stadt“ ist die Idee der „Saalbachauen“, die Björn Böttle beim Halt am Sportplatz mit Fotomontagen erläutert. Der derzeit hinter Industrieflächen versteckte Saalbach könnte einen See speisen, welcher Kern eines kleinen Naherholungsgebietes würde. Damit könnten Anforderungen des Hochwasserschutzes, des Natur- und Artenschutzes mit einer deutlichen Verbesserung der Rad- und Fußwege vereinbart werden: Ein Fuß-/Radweg würde vom Sportplatz aus am See entlang führen und zwischen Harsch- und Deurergelände auf die Rinklinger Straße führen, was den Radverkehr vom Lieferverkehr trennen würde. Das Projekt könnte überdies optimal in die Garten schau eingebunden werden.

„Die Flächen sind begrenzt und „immer weiter wachsen“

Abschließend diskutierten die Teilnehmenden die Auswirkungen von Umgehungsstraße und der Ausweisung von Optionsflächen für ein neues Industriegebiet. Es wurde ein Gesamtkonzept gefordert, aus dem hervorgeht, wohin die Stadt sich in den nächsten Jahren entwickeln will. „Die Flächen sind begrenzt und „immer weiter wachsen“ stößt an die natürlichen Grenzen, mahnte Stadträtin Ute Kratzmeier. Auf die zahlreichen noch oder wieder ungenutzten Gewerbeflächen und die erkleckliche Zahl leerstehender Häuser wies Otto Mansdörfer hin. Wenn man diese Ressourcen zuerst erschließt, kann die Flächenversiegelung gemildert werden – und der Charakter von Dörfern wie Rinklingen bleibt erhalten.

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Kraichgau News aus Bretten

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