Der Brettener FDP-Politiker Jan Elskamp zum politischen Beben in Thüringen
"Es hätte nicht soweit kommen dürfen"

Jan Elskamp von der FDP Bretten.

Bretten/Landkreis (kn) Die Wahl des Ministerpräsidenten in Thüringen hat seit Mittwoch für ein politisches Beben in der gesamten Bundesrepublik gesorgt. Thomas Kemmerich von der FDP war am 5. Februar für viele überraschend mit den Stimmen von CDU, FDP und AfD zum Landesvater gewählt worden. Bundesweit war es das erste Mal, dass die AfD damit als "Königsmacher" fungierte. Was folgte, waren wütende Proteststürme aus der politischen Landschaft, aber auch auf der Straße. Inzwischen hat Kemmerich angekündigt, sein Amt zur Verfügung zu stellen. Zudem will seine Partei nun Neuwahlen herbeiführen. Zum Wirbel um seinen Parteikollegen in Thüringen hat die Brettener Woche/kraichgau.news auch den Sprecher der FDP-Fraktion im Brettener Gemeinderat, Jan Elskamp, befragt.

Herr Elskamp, wie beurteilen Sie den Schritt von Thomas Kemmerich, sein Amt nun doch aufzugeben und Neuwahlen anzustreben?
Das ist der richtige Schritt, nur leider hätte es gar nicht so weit kommen dürfen. Der Weg für Neuwahlen ist somit geebnet und der unwürdige Spuk zu Lasten unserer Demokratie beendet. FDP, CDU, SPD und Grüne müssen nun aufeinander zuzugehen und ihrer Verantwortung gerecht werden.

Wie beurteilen Sie die Umstände der Wahl von Thomas Kemmerich zum thüringischen Ministerpräsidenten?
Wir als Brettener FDP verurteilen die gestrige Wahl von Thomas Kemmerich zum thüringischen Ministerpräsidenten. Dieser Akt mit Unterstützung von Rechtsextremen passt in keiner Weise zu den Werten von uns Freien Demokraten. Als liberale Kraft streiten wir für eine offene Gesellschaft, Toleranz und Rechtsstaatlichkeit. Wir begrüßen nun, dass die FDP Thüringen den Weg für Neuwahlen frei gemacht hat.

Thomas Kemmerich wurde mit den Stimmen der AfD zum Ministerpräsidenten gewählt. Dies wird von vielen Seiten als unzumutbar kritisiert. Wie sehen Sie das?
Das Vorgehen von Thomas Kemmerich ist in vielerlei Hinsicht schädlich. Nicht nur für alle freien Demokraten, sondern auch für die gesamte politische Mitte. Thomas Kemmerich hat bewusst in Kauf genommen, von der AfD gewählt zu werden. Für mich ist es selbstverständlich, dass es auf keiner Ebene eine Zusammenarbeit mit der AfD geben kann, darf und wird.

In einem weiteren Statement hat sich auch der Brettener AfD-Politiker Andreas Laitenberger zur Wahl in Thüringen geäußert. Das Kurzinterview mit ihm finden Sie hier.

Autor:

Christian Schweizer aus Bretten

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