Beschwerde über Absage von Turnier
Faustballer des TV Bretten üben scharfe Kritik an Verwaltung

In einer Stellungnahme hat die Faustballabteilung des TV Bretten die Brettener Stadtverwaltung scharf kritisiert. | Foto: TV Bretten
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Bretten (swiz) In einer Stellungnahme hat die Faustballabteilung des TV Bretten die Brettener Stadtverwaltung scharf kritisiert. Die Abteilung des Vereins wirft der Stadt vor, das Dreikönigsturnier der Faustballer im Hallensportzentrum kurzfristig abgesagt und damit der Abteilung einen finanziellen Schaden sowie Reputationsverlust innerhalb der Faustballwelt beschert zu haben. Als Folge hatten die zehn zu ehrenden Mannschaften der Faustballabteilung des TV Bretten nach eigenem Bekunden die Sportlerehrung der Stadt am 21. April boykottiert. "Bei der Sportlerehrung der Stadt Bretten im Hallensportzentrum wurden insgesamt 21 Mannschaften mit 268 Sportlern für ihre Leistungen im Jahr 2022 geehrt. Nicht dabei waren die zehn zu ehrenden Mannschaften der Faustballabteilung des TV 1846 Bretten und damit die erfolgreichste Abteilung des größten Vereins der Stadt", schreibt der Verein in seiner Mitteilung, die der Brettener Woche vorliegt.

Begründung für den Boykott

Die Begründung für den Boykott folgt: "Die Stadt Bretten hatte das traditionelle Dreikönigsturnier, welches seit über 40 Jahren an Dreikönig stattfindet, aus Energiespargründen – die Heizung hätte zwei Tage früher hochgefahren werden müssen – abgesagt." Und dies, ohne den Verein, respektive die Faustballabteilung, rechtzeitig darüber zu unterrichten, heißt es in dem Schreiben weiter.
"Besonders ärgerlich ist dabei, dass sämtliche Einladungen für das größte Faustball-Hallen-Bundesligaturnier Deutschlands bereits verschickt worden waren", schreibt die TV-Abteilung in der Stellungnahme.

Wirtschaftlicher Schaden und Verlust der Reputation

Nicht zuletzt sei der Faustball-Sparte durch diese Maßnahme "ein nicht unerheblicher wirtschaftlicher Schaden entstanden". Einnahmen von rund 2.000 Euro fehlten nun, die für die Finanzierung des Spielbetriebs in 2023 fest eingeplant gewesen seien. "Auch Gesprächsversuche seitens des Vereins, bei denen die Übernahme der Energiekosten durch den Verein in Aussicht gestellt werden sollte, scheiterten", so die Faustballer des TV Bretten. Aber nicht nur der wirtschaftliche Schaden sei groß. "Auch der Reputationsverlust der Abteilung wiegt schwer. Vor diesem Hintergrund war der Boykott der Sportlerehrung durch die Faustballabteilung unausweichlich", heißt es aus den Reihen des Brettener Vereins.

Stadtverwaltung ist "verwundert über die Vorwürfe"

Auf Nachfrage reagiert die Stadtverwaltung mit Unverständnis auf die Vorwürfe der Faustball-Abteilung. "Wir sind, ehrlich gesagt, etwas verwundert über die Vorwürfe, die die Faustballabteilung des TV Bretten über die Brettener Woche an die Öffentlichkeit tragen möchte." Grundsätzlich finde man es sehr schade, dass man bei der Sportlerehrung am 21. April keine Faustballerinnen und Faustballer des TV Bretten auszeichnen durfte.

"Es werden die Sportler bestraft"

Als Boykott sehe man das Fernbleiben der Faustball-Abteilung aber nicht, "schließlich sind die Vereine und ihre Abteilungen nicht verpflichtet, zur Ehrung zu kommen", erklärt der Pressesprecher der Stadt, Marcel Winter. Es handele sich um ein Angebot der Stadt an die Sportvereine, Anträge zu stellen. "In diesem Fall werden leider die Sportler durch den Verein 'bestraft', die eine ehrungswürdige Leistung erzielt haben und dann nicht zur Ehrung angemeldet wurden", heißt es im Statement der Verwaltung.

Hallenschließung war Teil des Energiepakts

Die Entscheidung, die Hallen bis einschließlich 8. Januar 2023 zu schließen, sei überdies bereits im September 2022, mit Blick auf die drohende Gasmangellage gefallen und sei Teil des Energiepakts, der gemeinsam mit anderen Städten aus der Region erfolgreich umgesetzt worden sei. "Dass Sparen immer wehtut und mit Einschränkungen verbunden ist, ist uns bewusst. Auch die Stadt Bretten hat in diesem Jahr auf ihren Neujahrsempfang verzichtet", schreibt Winter. Auch andere sportliche Großveranstaltungen wie der Hallenstadtpokal im Fußball hätten nicht wie geplant stattfinden können. "Hier war die Akzeptanz der Vereine groß und eine Verlegung auf einen späteren Zeitpunkt im Januar kein Problem."

"Email bezüglich Hallenschließung kam schon am 27. September"

Den Vorwurf, die Faustball-Abteilung des TV Bretten sei nicht rechtzeitig über die Absage des Turniers informiert worden, wolle man ebenfalls so nicht stehenlassen. "Eine E-Mail, in der auf die Hallenschließung am Wochenende nach Heilige Drei Könige hingewiesen wurde, ging bereits am 27. September 2022 an den TV Bretten." Da die Energiespar-Maßnahmen darüber hinaus ausnahmslos für alle Vereine in der Stadt und auch die Verwaltung selbst galten, sei auch keine Kompensation der ausgebliebenen Turniereinnahmen vorgesehen."

In einer Stellungnahme hat die Faustballabteilung des TV Bretten die Brettener Stadtverwaltung scharf kritisiert. | Foto: TV Bretten
Foto: Kevin Largent - stock.adobe.com
Autor:

Christian Schweizer aus Bretten

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