Neuer Wohnraum in Neibsheim
Gemeinderat beschließt Bebauungsplan für Areal an der Talbachstraße
Bretten-Neibsheim (swiz) In Neibsheim sollen auf einem rund 7.300 Quadratmeter großen Areal zwischen der Talbachstraße und der Oberen Mühlstraße insgesamt 22 Doppelhaushälften entstehen. Mit nur einer Enthaltung bei 22 Ja-Stimmen hat der Gemeinderat am gestrigen Dienstag die Aufstellung des Bebauungsplans für das Gebiet beschlossen. Als Investor wird die Firma Mautner aus Bad Wildbad auftreten, ausführende Baufirma ist wiederum das Unternehmen Weisenburger aus Karlsruhe.
Vier Doppelhaushälften als sozialgeförderter Wohnraum
Die Gebäude sind laut Vorlage der Verwaltung als zweigeschossige Häuser mit Photovoltaikanlagen und Luftwärmepumpen geplant. Vier der Doppelhaushälften müssen zudem als sozialgeförderter Wohnraum ausgewiesen werden. Für Autos, so die stellvertretende Amtsleiterin für Stadtentwicklung und Baurecht, Cornelia Hausner, sei die Zufahrt zum neuen Wohngebiet sowohl von der Talbachstraße als auch von der Oberen Mühlstraße aus möglich.
Schallschutzelemente zur Talbachstraße hin
Ein Fokus bei der Entwicklung des Areals, so Hausner, habe auch auf dem Thema "Lärmschutz" gelegen. Entgegen früherer Ideen habe man sich in dem Gebiet gegen eine komplette Lärmschutzwand entlang der Talbachstraße entschieden. Stattdessen sollen an den Gebäuden, die an der Talbachstraße stehen, neben passiven Schallschutzmaßnahmen auch aktive Maßnahmen ergriffen werden, um "die ungeschützten Freibereiche der Grundstücke nutzbar zu machen", wie es in der Vorlage heißt. Zu diesem Zweck werden vor den Terrassen 1,60 Meter beziehungsweise zwei Meter hohe Schallschutzelemente geplant, die dann auch begrünt werden.
Gemeinderäte: "Mühlrad soll bleiben"
Als ein "Paradebeispiel für gelungene Innenentwicklung" bezeichnete in der Folge Bernd Diernberger (FWV) das Vorhaben und signalisierte klare Zustimmung seiner Fraktion. In eine ähnliche Kerbe schlug auch Bernd Neuschl (CDU): "Es tut sich was in Neibsheim", konstatierte er und forderte weiter, dass das auf dem Areal befindliche Mühlrad unbedingt an Ort und Stelle bleiben müsse. Diese Forderung bekräftigte in der Folge Grünen-Stadträtin Ute Kratzmeier. "Wir könnten uns vorstellen, den Platz am Mühlrad als eine Art Plauderecke herzurichten." Auch die Lösungen beim Thema Lärmschutz begrüße ihre Fraktion, wenngleich man sich als weiterführende Maßnahme eine Tempo 30-Zone auf der am Areal vorbeilaufenden Talbachstraße wünsche.
Lob für Innenentwicklung
Ungeteilte Zustimmung erfuhr der Plan der Verwaltung auch aus dem Lager der "aktiven". "Gerade bei diesem Projekt finden wir es sehr gut, dass nicht nur im Außenbereich an der Ortsrandlage Flächen versiegelt werden, sondern im Ortsinneren eine sehr sinnvolle und sowohl technisch als auch inhaltlich gut ausgefeilte Planung entstanden ist", betonte Stadtrat Aaron Treut. Die Weiterentwicklung des Ortes sei gut für das Allgemeinwohl.
Birgit Halgato nahm in ihrer Stellungnahme für die SPD dagegen vor allem den Lärmschutz in den Blick. Man begrüße es ausdrücklich, dass sich in den Planungen gegen eine durchgehende Lärmschutzwand an der Talbachstraße entschieden worden sei. Dennoch solle man auch die übrigen Lärmschutzmaßnahmen als Freiwilligkeitsleistung der Entscheidung der Häuslebauer überlassen und die Maßnahmen nicht vorschreiben.
Spielplatz nicht nötig
Der Forderung nach einem Spielplatz durch CDU-Stadtrat Martin Knecht erteilte indes der ebenfalls anwesende Geschäftsführer von Mautner Bau, Carlos Miralles-Mautner, eine Absage. "Die Kinder spielen doch eher in ihren Gärten oder laden Freunde ein, in den eigenen Gärten zu spielen." Man habe in den vergangenen Jahren die Erfahrung gemacht, dass Spielplätze in solchen Quartieren nicht benötigt, sondern eher als Katzenklos verwahrlosen würden.
Autor:Christian Schweizer aus Bretten |
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