Gewässerschau am Saalbach: "Müllkippe und Sumpfbiber"

Ein querliegender Baumstamm behindert den Abfluss des Saalbachs. | Foto: gd
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Als Träger der „Unterhaltungslast für die Gewässer II. Ordnung“ hat die Stadt Bretten kürzlich die gesetzlich vorgeschriebene Gewässerschau entlang des Saalbach abgehalten. 

Bretten (kn) Als Träger der „Unterhaltungslast für die Gewässer II. Ordnung“ hat die Stadt Bretten kürzlich die gesetzlich vorgeschriebene Gewässerschau entlang des Saalbach abgehalten. Unter der Federführung des Brettener Amtes für Technik und Umwelt waren Vertreter des Landratsamtes, des Abwasserverbandes, des BUND Bretten sowie Pächter des Fischgewässers, und interessierte Bürger beteiligt.

Saalbach wird immer noch als Müllkippe missbraucht

Bei der vierstündigen Begehung, vom Beginn des Saalbachs an der Withumanlage in Bretten bis zur Gemarkungsgrenze Gondelsheim, konnten dabei gleich mehrere Problemkomplexe festgestellt werden. Das erklärte Gerhard Dittes, Vorsitzender des BUND Bretten. Zunächst im Bereich Sauberkeit und Pflege des Bachlaufes: So lagen laut Dittes unzählige Getränkeflaschen, Plastikbehälter, Holzpaletten und sogar ein Ölfass im Bachlauf. Umweltfrevler missbrauchten den Saalbach, trotz aller Appelle von Seiten der Stadt, immer noch als Müllkippe.

Bäume und Steine behindern ungehinderten Abfluss

Gleich an mehreren Stellen behinderten ins Wasser gestürzte Bäume und Steine den ungehinderten Abfluss. Bei Hochwasser kann dort, so Dittes, der Bach leichter über die Ufer treten. Im Laufe der Begehung wurde auch immer wieder der Schutz der Anwohner vor Hochwasser angesprochen. So wird die weiter zunehmende Flächenversiegelung durch Wohn- und Gewerbegebiete im Einzugsgebiet des Saalbachs zusammen mit der begrenzten Aufnahmekapazität der Kanalisation, auch künftig zu weiteren Hochwasserschäden führen, ist sich Dittes sicher. Das Regenüberlaufbecken beim Rinklinger Hundesportplatz könne nur bis zu 3.500 Kubikmeter Schmutzwasser zurückhalten. Aber wenn dessen Kapazitätsgrenzen erreicht seien, ergieße sich die schmutzige Brühe in den Saalbach und lasse diesen über seine Ufer treten.

Nutrias sorgen für instabile Böschungen

In diesem Zusammenhang wurden auch die Stauwehre an den ehemaligen Mühlen angesprochen. Zurzeit sind sie geöffnet, um einen ungehinderten Hochwasserabfluss zu gewährleisten. Es ist vorgesehen diese Sperren dauerhaft zu entfernen, um die Durchgängigkeit für Fische zu ermöglichen. Allerdings würden dann die Tiefwasserbereiche durch aufgestautes Wasser als Ruhezonen für Fische entfallen. Überdies sind an einigen Stellen die Uferböschungen in ihrer Stabilität gefährdet. Der Grund, der auch viele Teilnehmer überraschte, sind Nutrias. Bei der Begehung konnte einer der zugewanderten Sumpfbiber sogar hinter einem Hausgarten in Rinklingen entdeckt werden. Diese Tiere legen im Uferbereich unterirdische Bauten an und gefährdet damit die Standfestigkeit der Böschungen. Die Tiere sollten deshalb von den Anwohnern auf keinen Fall gefüttert werden, so Dittes.

Infos unter www.bund-bretten.de.

Autor:

Christian Schweizer aus Bretten

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