Grüne: Stefanie Seemann besucht Ehrenamtliche der JVA Heimsheim
Bei ihrer "Sommertour Ehrenamt" macht die Landtagsabgeordnete Stefanie Seemann (Bündnis 90/Die Grünen) Halt in der Justizvollzugsanstalt in Heimsheim. Dabei lernte sie die Arbeit von Ehrenamtsbeauftragtem Ernst Weigandt kennen. Er koordiniert Ehrenamtliche, die Strafgefangenen bei der Resozialisierung helfen.
Heimsheim (pm) Als Zuständige für das Ehrenamt in der grünen Landtagsfraktion hat sich die Abgeordnete Stefanie Seemann auf ihre „Sommertour Ehrenamt“ begeben. „Da ich im Zuge meiner Besuche so viele gute Gespräche geführt und so viel Input gewonnen habe, werde ich diese bei ehrenamtlich Aktiven fortsetzen“, schwärmt Seemann. Gerade soziale und ökologische Ehrenamtsprojekte liegen ihr dabei am Herzen. „Jedes Ehrenamt ist ein riesiger Dienst an unserer Gesellschaft und trägt zum gesellschaftlichen Zusammenhalt bei“, betont Seemann und fügt hinzu: „Ich sehe es als meine Aufgabe, dies auf politischer Ebene noch deutlicher zu machen und die ehrenamtliche Arbeit zu unterstützen.“
Ehrenamtliche Arbeit mit Strafgefangenen
Besonders beeindruckt zeigte sich die Abgeordnete von der Arbeit des Ehrenamtsbeauftragten Ernst Weigandt in der JVA Heimsheim, der die Aktivitäten der insgesamt 56 ehrenamtlichen Mitarbeiter dort koordiniert. Seit den 1980er Jahren kommen Ehrenamtliche in die JVA Heimsheim. Seit 2003 gibt es den Fortbildungsverbund Straffälligenhilfe Baden-Württemberg, der sich zum Ziel gesetzt hat, die Begleitung und Fortbildung der Ehrenamtlichen zu verbessern. Im Zuge dessen bietet dieser Verbund zusammen mit der Sozialberatung Ludwigsburg regelmäßige Seminare an. Die Haftpflicht- und Unfallschutzversicherungen werden vom Landesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement Baden-Württemberg geregelt. „Service dieser Art ist sehr wichtig, damit sich die Ehrenamtlichen auf ihre Arbeit konzentrieren können“, so Seemann.
Weg zurück in die Gesellschaft
Mit dieser Arbeit unterstützen die Ehrenamtlichen die Hauptamtlichen bei der Resozialisierung durch Gruppenangebote wie freies Malen, Theater oder berufliche Weiterbildungsmöglichkeiten. „Viele Häftlinge haben kein soziales Netz, das sie auch nach der Entlassung auffängt. Dementsprechend gibt es oftmals Ängste, nach der Entlassung nicht wieder Anschluss in das gesellschaftliche Leben zu finden“, so Ernst Weigandt und fügt hinzu: „Gerade beim Einstieg zurück in ein normales Leben helfen die Angebote und die Unterstützung der Ehrenamtlichen, beispielsweise beim Umgang mit Geld/Schulden oder dem Gang zu Ämtern und Behörden.“ Die ehrenamtlichen Betreuer wie auch die hauptamtlichen Mitarbeiter geben sich daher größte Mühe, den Häftlingen Wege aufzuzeigen, mit schwierigen Situationen umgehen zu können. „Sie helfen den Häftlingen damit, nicht wieder straffällig zu werden und wieder ein aktives Mitglied unserer Gesellschaft zu werden. Das hat mich tief beeindruckt“, resümiert Seemann.
Autor:Wiebke Hagemann aus Bretten |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.