Helga Essert-Lehn aus Oberderdingen berichtet von ihrer Skandinavien-Reise, Teil 5: Felsen, die Geheimnisse verbergen - Geschichte und Geschichten
12. Juni
Der Altafjord überrascht uns mit üppigem Grün, in welches wir nach langer karger Strecke wie hineinfallen. Gespeist vom Golfstrom ist das Gebiet mit einem milden Klima gesegnet. Der lachsreiche Fluss Altaelva lockt zahlreiche Angler an, außerdem befinden sich hier die älteste Felszeichnungen Europas. Sehenswert ist auch die Nordlicht-Kathedrale (Nordlyskatedralen), die durch ihre Architektur, ihre kunstvolle Ausgestaltung und ihr besonderes Licht auffällt. Der Canyon ist einen eigenen Tagesausflug wert.
Wir haben strahlenden Sonnenschein und milde 17 Grad. Am frühen Morgen schon besichtigen wir das Alta Museum, Ausgangspunkt für den Rundgang zu den prähistorischen Felsbildern von Hjemmeluft. Etwa 3000 Zeichnungen wurden freigelegt. Ihr Alter schätzt man auf ca. 3000 bis 6000 Jahre. Im Alta-Museum erfährt man einiges über die Sami-Kultur und speziell über die Besiedelung des Alta-Gebietes. Wir wanderten etwa 4 Stunden entlang des Rundweges und genießen die Erklärungen des Audio-Guides, übrigens in deutscher Sprache. Sehr ausführlich wird über die Geschichte der Zeichnungen berichtet, aber auch über deren Entdeckung und Freilegung und viele kleine Details zur Geschichte Altas. Sehr schön finde ich, dass man von der herkömmlichen Darstellung der Zeichnung durch Ausmalen in roter Farbe abgekommen ist und die Bemalungen wieder entfernte. Die reinen Felsritzungen sind am frühen Morgen und am späten Nachmittag bei tiefstehender Sonne durch ihren Schattenwurf am besten zu entdecken und wirken so natürlicher. Außerdem waren sie ursprünglich nie bemalt. Da wir sehr früh unterwegs sind, marschieren wir fast alleine auf den Wegen und können in aller Ruhe in den Bildern suchen und entdecken. Wie viele weitere Zeichnungen mögen sich wohl unter Flechten und Moosen auf den zahlreichen Steinen und Felsen der Bucht noch befinden? Ein wirklich erfrischender und erholsamer Rundgang. Den Nachmittag verbringen wir am Strand. In einem überwiegend von Einheimischen besuchten Lokal beenden wir den Tag mit fangfrischen Fisch und Königskrabbe...köstlich! Aber ein Highlight gab es doch noch: Wir hatten von unserer Unterkunft aus einen fantastischen Blick auf die Mitternachtssonne und den Altafjord. Um 24.00 Uhr stand sie noch weit über dem Horizont.
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Autor:Helga Essert-Lehn aus Bretten |
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