Kritischer Geist für "die aktiven"

Hermann Fülberth wechselt zur Brettener Fraktion "die aktiven"

Bretten (swiz) Vor rund 20 Monaten hatte die Brettener Gemeinderatsfraktion "die aktiven" für Aufsehen gesorgt, als der ehemalige Vorsitzende der CDU-Fraktion und damalige Stadtrat der Christdemokraten, Aaron Treut, seine Fraktion verließ, um sich der Wählerinitiative um Sprecher Jörg Biermann anzuschließen. Nun haben "die aktiven" einen weiteren Fraktionswechsel innerhalb des Gemeinderats der Melanchthonstadt verkündet: Hermann Fülberth, bisher einziger Stadtrat von Aufbruch Bretten, wird seiner Liste den Rücken kehren und sich ebenfalls den "aktiven" anschließen. Die werden damit im Gemeinderat mit fünf Sitzen zur zweitstärksten Kraft hinter der CDU (sechs Sitze).

Kein "Aufbruch Bretten" mehr im Gemeinderat

Vor allem die inhaltlichen Ziele und die Schnittmengen bei vielen Themen hätten ihn zu diesem Schritt bewogen, so Fülberth. Dazu sei die Bewältigung der umfangreichen Arbeit eines Stadtrats als Einzelkämpfer gekommen. Dass die Wählerinitiative "Aufbruch Bretten" mit seinem Fraktionswechsel jetzt von der Landkarte des Gemeinderats getilgt ist, stelle indes kein Problem dar, betont Fülberth gegenüber der Brettener Woche. "Ich habe den Sachverhalt und meine Entscheidung bei einem Stammtisch des 'Aufbruch' verkündet und begründet und die Leute haben es verstanden." Nichtsdestotrotz wolle er die Initiative "Aufbruch Bretten" bei Bedarf auch weiterhin über die Gemeinderatsarbeit informieren und auch an den Stammtischen teilnehmen.

"Wohl und Wehe der Stadt"

Bei vielen Sachthemen habe die Fraktion „die aktiven“, so heißt es in einer Presseerklärung, vor allem "das Wohl und Wehe der Stadt im Auge und dies ohne parteipolitisches Spektakel". So sei man weiterhin konsequent gegen die jetzige Bebauung des Sporgassenparkplatzes und sehe "ein Groschengrab ohne zusätzlichen Gewinn für die Innenstadt". Das gelte auch für das „dritte Ärztehaus/Dienstleistungszentrum“, heißt es in der Mitteilung weiter. Auch wenn das Zentrum von der städtischen Kommunalbau gebaut werden solle, seien die städtischen GmbHs Töchter der Stadt, die notfalls finanziell einspringen müssten.

"Für jede Fraktion ein Gewinn"

Der "Neu-aktive" Hermann Fülberth sieht zudem in seiner Fraktion die Themen Kostensteigerungen im Baubereich, Stadtentwicklung und Gartenschau sowie Stärkung von Handel und Gewerbe, Ausweisung von Baugebieten und eine vorsichtige Haushaltspolitik am besten vertreten. In seiner Stellungnahme begrüßte der Fraktionsvorsitzende Jörg Biermann den Beitritt von Fülberth ausdrücklich und betont: „Parteipolitik ist in der Gemeinderatspolitik nicht ausschlaggebend. Daher sind kritische und sachorientierte Geister wie Hermann Fülberth für jede Fraktion ein Gewinn“.