Fraktionssprecher der CDU Bretten äußert sich zu AKK-Rücktritt
"Ich habe sie als sehr defensiv erlebt"
Bretten (swiz) CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer hat resigniert: Die Christdemokratin hat angekündigt, den Parteivorsitz abzugeben und auch auf eine Kanzlerkandidatur zu verzichten. Die Ankündigung hat in der Partei ein Beben ausgelöst und auch die lokalen CDU-Politiker beschäftigt der Vorgang. Die Brettener Woche/kraichgau.news hat mit dem Fraktionssprecher der CDU im Brettener Gemeinderat, Aaron Treut, über das Thema gesprochen.
Herr Treut, Annegret Kramp-Karrenbauer hat ihren Rückzug vom CDU-Parteivorsitz angekündigt. Ebenso möchte die 57-Jährige auf die Kanzlerkandidatur verzichten. Was bedeutet der Rückzug von "AKK" nun für die CDU?
Der Rückzug wird für die CDU auf jeden Fall eine Erneuerung bedeuten. Eine Erneuerung der Kanzlerfrage, der Parteiführung und der politischen Ausrichtung und Strategie. Was ich allerdings wahrnehme ist, dass sich verschiedene Leute aus der CDU gerade versuchen zu positionieren und auch vor sehr bedenklichem Vokabular wie „Krebsgeschwür herausschneiden“ und so weiter nicht zurückschrecken. Solche Aussagen finde ich höchst verwerflich und bedenklich.
Wie haben Sie Kramp-Karrenbauer als Parteivorsitzende empfunden und was erwarten Sie jetzt von den Führungsgremien Ihrer Partei?
Ich habe Frau Kramp-Karrenbauer als sehr defensiv erlebt. Die wesentlichen und wichtigen Impulse zur Erneuerung kamen leider nicht oder zu wenig. Das lag sicherlich auch daran, dass die Bundeskanzlerin als übermächtige Person im Hintergrund weiter Einfluss genommen hat. Ich erhoffe und erwarte mir jetzt, dass sich die Partei zusammensetzt und innere Differenzen hinten anstellt, um in der Sache zu Arbeiten und vernünftig in die Zukunft zu schauen. Wir haben in 2021 eine schwierige Wahl vor uns und wir sollten diese nicht an die politisch extremen Ränder von Links (auch nicht die Versteckten) und Rechts verlieren.
Könnte jetzt die gesamte Regierung ins Wanken kommen?
Ein Wanken der Regierung erwarte ich nicht. Aber es täte der Politik und der Gesellschaft gut, etwas weniger aufgeregt an die politischen Themen heranzugehen. Man muss die aktuellen politischen Vorgänge nicht übermäßig dramatisieren und damit Stimmung machen. Auch die Presse hat hier eine entscheidende Rolle und Verantwortung.
Die CDU will im Sommer einen neuen Parteichef und Kanzlerkandidaten bestimmen. Haben Sie einen Favoriten?
Ja, den habe ich! Wie ich bereits in einem Interview der Brettener Woche bei der Wahl von AKK sagte, bin ich erklärter Fan von Friedrich Merz. Ich halte ihn, dadurch, dass er auch einen Beruf ausübt und nicht nur Politiker ist, für den idealen Kandidaten um viel Gutes für Gesellschaft und Wirtschaft in Deutschland zu bewirken. Außerdem ist er eine starke Persönlichkeit, die unsere deutschen Belange vor allem im Europäischen und weltweiten Wettbewerb vertreten und durchsetzen kann. Ich hoffe sehr, dass er sich bei der nächsten Nominierung durchsetzen kann.
Die Fragen stellte Brettener Woche-Redaktionsleiter Christian Schweizer.
Autor:Christian Schweizer aus Bretten |
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