Kundgebung am AKW Neckarwestheim
Initiativkreis beteiligte sich an Demonstration zum Fukushima-Jahrestag
Bei sonnigem Wetter und unter strenger Beachtung der Corona-Auflagen beteiligten sich über 500 Bürgerinnen und Bürger am 7. März an der Demonstration am Atomkraftwerk Neckarwestheim. Mit dabei: der Initiativkreis Energie Kraichgau. Nach der Auftaktkundgebung in Kirchheim zogen die TeilnehmerInnen über den Neckar zum Atomkraftwerk. Dort schilderte die Japanerin Nagomi Norimatsu die aktuelle Situation in Fukushima, wo vor 10 Jahren nach Seebeben und Tsunami drei Atomreaktoren durchgeschmolzen sind. Die Sicherungs- und Abrissarbeiten der hochradioaktiven Ruinen sind auch heute noch längst nicht abgeschlossen – die Arbeiten werden mindestens weitere 30 Jahre in Anspruch nehmen. Die Redebeiträge der Abschlusskundgebung nahmen aber auch die Situation bei uns in Deutschland in den Blick. Insbesondere die Situation des Reaktors Neckarwestheim II stand im Mittelpunkt. Denn hier sind seit Jahren Risse in den dünnwandigen Rohren des Wärmetauschers nachgewiesen, die zum Abriss von Rohren führen könnten – in dessen Folge ein katastrophaler Verlauf nicht auszuschließen ist. Die Forderung auf der Kundgebung: das AKW Neckarwestheim muss abgeschaltet werden – mit dem defekten Wärmetauscher ist ein Weiter-laufen-lassen nicht zu verantworten. Gestützt wird diese Forderung durch ein neues Gutachten des Atomexperten Ministerialdirigent a.D. Dipl.Ing. Dieter Majer aus Wiesbaden, das u.a. die Grundlage für eine vor wenigen Tagen eingereichte Klage gegen den Weiterbetrieb des AKW bildet.
Ein weiterer Schwerpunkt der Abschlusskundgebung beschäftigte sich mit der zu langsam vorangehenden Energiewende in Deutschland. Der Zubau von Erneuerbaren Energien und die Fortschritte bei der Energieeinsparung, z.B. durch Wärmedämmung von Gebäuden müssen erheblich schneller vorwärts gehen, um die Erwärmung der Erde auf deutlich unter 2° C zu begrenzen und so das Kippen des Klimas in eine Heißzeit zu verhindern.
Autor:Volker Behrens aus Bretten |
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