Kraichtaler Landwirtschaft: „Gemeinsam gegen Bodenerosion“

Gemeinsam gegen Bodenerosion. Hintere Reihe: Horst Sandbühler (Kraichtaler Landwirte e.V.), Veit Östreicher (Leiter Bauhof Kraichtal), Rolf Feil und Udo Eichinger (Kraichtaler Landwirte  e.V.); vordere Reihe: Dr. Ulrich Kraft (Leiter des Landwirtschaftamtes), Gerhard Süpfle (Leiter Stadtwerke Kraichtal), Manuel Kurz (Hauptamtsleiter Kraichtal) und Bürgermeister Ulrich Hintermayer (v. l. n. r.). | Foto: Stadt Kraichtal
  • Gemeinsam gegen Bodenerosion. Hintere Reihe: Horst Sandbühler (Kraichtaler Landwirte e.V.), Veit Östreicher (Leiter Bauhof Kraichtal), Rolf Feil und Udo Eichinger (Kraichtaler Landwirte e.V.); vordere Reihe: Dr. Ulrich Kraft (Leiter des Landwirtschaftamtes), Gerhard Süpfle (Leiter Stadtwerke Kraichtal), Manuel Kurz (Hauptamtsleiter Kraichtal) und Bürgermeister Ulrich Hintermayer (v. l. n. r.).
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Möglichkeiten zur Verhinderung weiterer Erosionsschäden durch Starkregen diskutiert

Kraichtal (sn) „Wir haben extra die Ernte vorverlegt, um an diesem Termin teilnehmen zu können“, erklärte Udo Eichinger, Vorsitzender der Kraichtaler Landwirte schmunzelnd. Gemeint war eine Zusammenkunft von Vertretern der Kraichtaler Landwirtschaft, des Amtes für Landwirtschaft und der Stadtverwaltung Kraichtal mit dem Ziel, Möglichkeiten zur Verhinderung weiterer Erosionsschäden durch Starkregen zu diskutieren. Im Mai und Juni diesen Jahres hatten Starkregenereignisse in Kraichtal-Menzingen, Neuenbürg, Oberöwisheim und Unteröwisheim für Überflutungen gesorgt, aber auch für die Landwirtschaft hat der Bodenabtrag weitreichende Bedeutung. Die humöse Erde ist die Lebensgrundlage der Landwirte, die Wiederherstellung der nun abgetragenen Bodenschicht wird viele Jahre dauern. Das gemeinsame Ziel soll daher sein, das anfallende Wasser auf der Fläche zu halten, damit es dort versickert, wo es gebraucht wird. Die im Kraichgau vorherrschenden Lössböden sind dabei besonders anfällig gegenüber einer Abspülung durch Wasser.

Angesprochen wurden verschiedene „Rückhaltesysteme“, wie zum Beispiel eine Verringerung der wirksamen Hanglänge durch den Anbau verschiedener Kulturen oder das Anlegen von natürlichen Strukturen wie Grünstreifen, die helfen können, dass weniger Wasser und Schlamm ins Tal gelangen. Die Stadt Kraichtal versucht bereits seit einigen Jahren durch das Abschieben von Banketten das Wasser von den Feldwegen flächig in die benachbarten Äcker zu leiten und so den Abfluss ins Tal zu verhindern. Das vordringliche Ziel ist, die Aufnahmekapazität des Bodens zu erhöhen und das Verschlämmen der Bodenoberfläche zu verhindern. Hier kann ein humöser Boden mit einer schützenden Bedeckung, in Form einer geschlossenen Pflanzendecke oder aber einer flächendeckenden Mulchschicht, helfen. Anbaumethoden werden im Kraichtal bereits angewandt und weiterentwickelt. Hierbei kann auf die Verwendung von geringen Mengen des Herbizids Glyphosat bisher nicht verzichtet werden. Ein Anbau ohne das Pflanzenschutzmittel macht eine verstärkte Bodenbearbeitung notwendig, welches eine verstärkte Erosionsanfälligkeit zur Folge hat. Der Zusammenhang war auf unmittelbar benachbarten Bewirtschaftungsflächen zuletzt gut nachzuvollziehen.

Informationsveranstaltung folgt

Im nächsten Schritt werden die Kraichtaler Landwirte nun klären, ob Absprachen zwischen einzelnen Bewirtschaftern verhindern können, dass große benachbarte Flächen mit der gleichen Kultur angebaut werden. Eine gemeinsame Informationsveranstaltung ist für den November 2018 geplant. Dazu werden Stadtverwaltung und Landwirtschaftsamt gemeinsam mit Fachleuten einladen.

Autor:

Deborah Ravell aus Bretten

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