Naturschutz
Land will mehr Lebensraum für Falter und Käfer schaffen
Karlsruhe (dpa/lsw) Schmetterlinge und Co. sollen im Südwesten wieder mehr Lebensraum erhalten. Auf etwa 15 Prozent der Landesfläche sollen sich nach Vorstellung von Umweltministerin Thekla Walker (Grüne) Biotope aneinanderreihen. «Der Biotop-Verbund ist wichtig für seltene Schmetterlinge», sagte sie am Freitag bei der Vorstellung des Insektenmonitorings der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) in Karlsruhe. Seit 2018 wurden in 6100 Proben 342.000 Insekten an 201 Standorten erfasst, darunter Acker- und Grünflächen sowie Naturschutzgebiete. Die Untersuchungen zeigen Walker zufolge die Bedeutung von Biotopen und einer vernetzten Landschaft. So wirkten sich demnach weniger Pestizide in der Landwirtschaft auf den untersuchten Flächen positiv aus. Bei ökologischer Bewirtschaftung konnten sich Insekten wie Laufkäfer besser entwickeln.
Berghexe oder Widderchen werden seltener gesichtet
Für LUBW-Präsident Ulrich Maurer ist die Gruppe der Tagfalter und Widderchen ein guter Indikator für hochwertige Lebensräume. «Unsere Untersuchungen zeigen: Bereits ein Anteil von 10 bis 20 Prozent gesetzlich geschützter Biotope in der normalen Kulturlandschaft des Offenlandes erhält unsere typischen tagaktiven Schmetterlinge.» Vor sieben Jahren machte die «Krefeldstudie» auf einen Rückgang der Insektenbiomasse von bis zu 75 Prozent aufmerksam. Die LUBW geht auch im Land von einem deutlichen Rückgang der Insektenvielfalt in den vergangenen Jahrzehnten aus. Während das Große Ochsenauge und der Schachbrettfalter noch relativ weit verbreitet seien, würden Falter wie Berghexe oder Widderchen seltener gesichtet.
Insekten übernehmen in den Ökosystemen Schlüsselaufgaben. Sie bestäuben, bereiten abgestorbenes Material auf, erhalten fruchtbaren Boden und sind als Nahrung Lebensgrundlage für viele andere Tiere, darunter Vögel und Fledermäuse.
Autor:Kraichgau News aus Bretten |
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