Planersocietät stellt im Gemeinderat Status Quo vor
Mobilitätskonzept in Bretten gewinnt an Struktur
Bretten (kn) Nicht mehr und nicht weniger als "eine neue und nachhaltige Mobilitätsstruktur für Bretten" soll durch die Erstellung und Umsetzung des so genannten Mobilitätskonzeptes für die Melanchthonstadt erreicht werden. Über den aktuellen Sachstand des im Juli 2018 gestarteten Projekts informierte in der jüngsten Gemeinderatssitzung Philipp Hölderich, Stadt- und Verkehrsplaner beim Karlsruher Büro Planersocietät, das mit der Erarbeitung und Umsetzung des Konzepts beauftragt ist. Inzwischen hat sich die umfangreiche Ideensammlung zum Thema "Verbesserung der Mobilität in Bretten" in fünf Handlungsfelder aufgegliedert: Diese sind neben dem Fuß- und Radverkehr auch der ÖPNV, der Kfz-Verkehr und das Mobilitätsmanagement.
120 Einzelmaßnahmen für die Mobilität
Für die fünf Handlungsfelder haben sich inzwischen 120 Einzelmaßnahmen herauskristallisiert, die in unterschiedlichen Zeithorizonten bis 2023, 2026 und 2031 verwirklicht werden sollen. Wichtig sei dabei vor allem, so Hölderich, eine Priorisierung der Maßnahmen vorzunehmen. Diese soll unter anderem durch die Wirkung der einzelnen Maßnahme, die Kosten und den Umsetzungshorizont bestimmt werden. Was letztendlich aber wirklich in eine konkrete Planung umgesetzt werde, so betonte der Brettener Oberbürgermeister Martin Wolff, bestimme der Gemeinderat bei der Aufstellung des Haushaltsplans.
Ideen für Rad- und Busverkehr
Auch ohne Priorisierung haben sich allerdings laut Hölderich schon einige Schwerpunkte bei den notwendigen Maßnahmen herauskristallisiert. So sei seinem Büro beim Radverkehr "immer wieder das Thema 'Fahrradparken' entgegengekommen". Möglich sei auch eine Öffnung von Einbahnstraßen für Radler und eine aktuelle Umsetzung des Radverkehrskonzepts des Landkreises Karlsruhe. Beim ÖPNV plädierte der Stadtplaner vor allem für eine "Weiterentwicklung des Busverkehrsangebots zu einem Brettener Stadtbusnetz mit Rendezvouspunkt am Bahnhof" und einen 30-Minuten-Bus-Takt in die Stadtteile. "Eine Taktverdichtung bei den Buslinien ist sehr wichtig", so Hölderich und regte außerdem ein Abendangebot der Linie 141, ergänzt durch flexible On-Demand-Angebote an.
Aufwertung des Straßenzugs Pforzheimer- und Weißhoferstraße
Bei den Ideen zum Kfz-Verkehr stellte der Vertreter der Planersocietät exemplarisch einige Ideen für den Straßenzug Pforzheimer- und Weißhoferstraße vor. So könne man sich dort eine Tempo 20-Zone und gegebenenfalls einen verkehrsberuhigten Geschäftsbereich vorstellen. Außerdem könnte man mehr Raum für die Außengastronomie, Fahrradabstellplätze sowie Sitzmöglichkeiten und allgemein mehr Grün schaffen. Maßgeblich bei diesen Maßnahmen sei aber eine Beteiligung der Bürger und des lokalen Gewerbes, so Hölderich.
27. Juli als Startschuss
Mit den weiteren Schritten im Konzept schloss der Stadtplaner seinen Vortrag: So soll es im Mai eine weitere Bürgerinformation und -beteiligung geben. In seiner Sitzung am 27. Juli soll dann der Brettener Gemeinderat grünes Licht für die Umsetzung des Konzepts geben.
Lob aus den Fraktionen
Lob für die Ausarbeitung des Konzepts kam im Anschluss aus dem Gremium. Ute Kratzmeier (Grüne) betonte, dies sei eine "hervorragende Grundlage für die Mobilitätsgestaltung". Wichtig sei jetzt vor allem eine regelmäßige Information über die weiteren Abläufe des Konzepts. Auch Bernd Diernberger (FWV) lobte das Konzept und erklärte, viele Bürger würden schon auf die Umsetzung der Ideen warten. Dem stimmte auch Edgar Schlotterbeck (SPD) zu, schränkte aber ein: "Wir werden Geld in die Hand nehmen und den Bürgern mit diesen Maßnahmen ein Angebot mache. Ob sie es dann letztlich nutzen, wird sich zeigen".
Mehr Informationen zum Mobilitätskonzept Bretten finden Sie hier.
Autor:Christian Schweizer aus Bretten |
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