Interview mit Rinklinger Ortsvorsteher Timo Hagino
„Müssen die Dorfgemeinschaft weiter stärken“

Foto: Privat

Bretten (swiz) Timo Hagino ist seit fast einem Jahr Ortsvorsteher des Brettener Stadtteils Rinklingen. Im Interview mit der Brettener Woche zieht er ein Fazit der ersten Monate seiner Amtszeit und spricht über die wichtigsten Projekte der kommenden Jahre sowie die großen Herausforderungen für Rinklingen.

Herr Hagino, Sie sind Ende September ein Jahr als Ortsvorsteher von Rinklingen im Amt. Welches Fazit ziehen Sie von dieser Zeit?
Ich bin der Meinung, dass ich mich relativ schnell in mein neues Amt eingearbeitet habe, wenngleich es natürlich noch ein wenig Zeit benötigt, um wirklich mit allen Dingen vertraut zu sein. Das erste Jahr ist aber auch deshalb gut gelungen, weil ich mit Katrin Spengel eine sehr engagierte Mitarbeiterin habe, auf die ich mich zu 100 Prozent verlassen kann. Dazu kommt, dass unser Ortschaftsrat sich gerne mit Ideen, Tatenkraft und natürlich auch Erfahrung einbringt, was mir vieles um einiges leichter macht. Bei aller Demut und Respekt vor meinem Amt sehe ich doch freudig auf die zukünftigen Aufgaben, die mir noch bevorstehen.

Im Umfeld der Ortsvorsteher-Wahl hatte es ja auch Dissonanzen um die Kandidatenwahl gegeben. Sind diese inzwischen ausgeräumt und spüren Sie den kompletten Rückhalt der Rinklinger Bürger?
Es ist richtig, dass bei der Wahl zum Ortsvorsteher im letzten Jahr manche irrtümlicherweise davon ausgegangen sind, dass der „Stimmenkönig“ automatisch gewählt wird. Dass dies zu Missstimmung geführt hat, tat mir sehr leid. Dank vieler persönlicher Gespräche ist es mir aber gelungen, Missverständnisse auszuräumen. Der Rückhalt seitens der Rinklinger Bürger und Bürgerinnen und auch Vereine ist enorm. Nur gemeinsam können wir unseren Ort noch weiter voranbringen und die Herausforderungen meistern, wobei ich gerne bereit bin, voranzugehen.

Skizzieren Sie doch einmal die für Sie wichtigsten Projekte des Stadtteils Rinklingen.
Ein großes Anliegen von mir ist es, die Dorfgemeinschaft weiter zu stärken. Im Moment sind wir dabei, eine jährliche Veranstaltung zu planen, die es neu Hinzugezogenen ermöglicht, sich umfassend über das Angebot zum Beispiel der Rinklinger Vereine zu informieren. Außerdem steht in den nächsten Wochen der Umzug der Ortsverwaltung an. Dieses Projekt erfordert viel Detailplanung und kostet sehr viel Arbeitszeit. Umso schöner wird es dann in den neuen Räumlichkeiten. Sehr zeitnah soll nach der Pflanzung der neuen Linde im letzten Jahr auch der Platz darum anschaulich gestaltet werden. Aufgrund der derzeitigen schwierigen Haushaltslage hat dieses Projekt ein wenig gestockt, ich bin aber sicher, dass wir einen Weg finden, damit vielleicht schon im kommenden Jahr ein neu gestalteter Friedhofseingang den entsprechenden Rahmen für unsere Rinklinger Linde bildet.

Wo sehen Sie die wichtigsten Herausforderungen für Ihren Stadtteil?
Nicht nur in Bretten, sondern auch in den Stadtteilen gibt es eine große Nachfrage nach Wohnraum. Deshalb ist es mir wichtig, dass wir möglichst bald das Neubaugebiet Wössinger Weg II voranbringen. Gleichzeitig entstehen durch das zunehmende Verkehrsaufkommen die üblichen Probleme, auch im ruhenden Verkehr. Hier müssen wir zusammen mit der Stadtverwaltung nach Lösungen suchen. Spannend wird auch die neue Nutzung des Firmengeländes gegenüber dem Bahnhof, wenn der Umzug der Firma Deuerer nach Gölshausen erfolgt ist.

Von einigen Lesern wird immer wieder auch der Lkw-Verkehr, der durch Rinklingen fährt, kritisiert. Wie denken Sie über dieses Thema?
Zurecht beschweren sich die Rinklinger Bürgerinnen und Bürger über die Lkw, die sich immer wieder in Rinklingen verirren. Ich habe deshalb das Gespräch mit der Geschäftsführung der örtlichen Tiernahrungsfirma gesucht, um eine Lösung anzustreben. Klar ist, dass die Fahrer aus Unkenntnis über die örtlichen Gegebenheiten falsch abbiegen und sich dann schwertun einen Platz zum Wenden zu finden. Hier wurde eine pragmatische Lösung gefunden. Jeder Fahrer wird in Zukunft bereits bei der Anmeldung an der Pforte einen Hinweiszettel erhalten, damit er nach dem Beladen direkt in Richtung Bretten abbiegt. Außerdem werden auf dem Firmengelände zusätzliche Schilder mit der zu beachtenden Ausfahrtrichtung angebracht.

Wie wir erfahren haben, werden Sie sich aus dem Vorstand des Fördervereins der Grundschule Rinklingen zurückziehen? Ist dies dem Zeitaufwand des Ortsvorsteher-Amtes geschuldet?
Ich bin neben meiner hauptberuflichen Tätigkeit zusätzlich noch in vielen Ehrenämtern engagiert. Nicht nur im Vorstand des Fördervereins der Grundschule Rinklingen, sondern auch im Tischtennissport (Verein und Verband). Neben der fehlenden Zeit, die leider oft zu Lasten der Familie geht, gibt es aber einen weiteren triftigen Grund aus dem ich mich im kommenden Jahr etwas zurückziehen werde. Es macht mir sehr viel Spaß, mich für den Förderverein einzubringen, weil wir ein aktives Vorstandsteam mit viel Engagement und Ideen sind und gleichzeitig sehr viel Unterstützung erhalten. Jedoch besuchen mittlerweile alle unsere drei Kinder weiterführende Schulen. Somit ist es an der Zeit, dass jemand frisches nachrückt, der einen größeren Bezug zu unserer Grundschule hat.

Die Fragen stellte Brettener Woche-Redaktionsleiter Christian Schweizer.

Alles zum Thema „neiguggt in Rinklingen“ finden Sie auf unserer Themenseite.

Autor:

Christian Schweizer aus Bretten

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