Nach Insolvenz: Asporta Bruchsal wird Venice Beach Premium

Laut Sandra Wirtz, Fachanwältin für Insolvenzrecht und vorläufige Verwalterin der Asporta GmbH und der Asporta Bruchsal GmbH, „dürfte das gesamte Asporta-System zusammengebrochen sein“. Der Standort Bruchsal soll nun von der Pfitzenmeier-Unternehmensgruppe (unter anderem Venice Beach-Fitnessstudios) übernommen werden. Mitglieder der Asporta-Studios Bretten und Bruchsal werden vom neuen Betreiber in Bruchsal übernommen.

Bruchsal/Bretten (swiz) Die endgültige Schließung von Asporta in Bretten hat unter den Mitgliedern des Fitnessstudios für viel Ärger gesorgt (wir berichteten). Viele hatten in dem Studio Zweijahres-Verträge abgeschlossen und auch schon im Voraus bezahlt. So auch Hamide Sahin. „Mein Vertrag gilt noch bis Mai 2018. Durch die Schließung des Studios in Bretten habe ich jetzt rund 500 Euro in den Sand gesetzt.“ Nach der Schließung hatte der Geschäftsführer des Asporta-Studios Bretten, Athanasios Mastrogiannopoulus, der gleichzeitig auch Inhaber des Asporta-Studios Bruchsal ist, den Brettener Mitgliedern damals unter anderem angeboten, zu einem vergünstigten Tarif im Asporta Bruchsal zu trainieren. „Das ist mir aber zu weit weg, um nur mal eben trainieren zu gehen“, sagt Sahin und spricht dabei aus, was viele Brettener Mitglieder denken. Sie habe den Vertrag gekündigt, aber von Asporta bis heute keine Bestätigung der Kündigung oder gar eine Rückzahlung der ausstehenden 500 Euro bekommen. Der Grund: Die Asporta Bruchsal GmbH ist insolvent. Und nicht nur die. Sandra Wirtz, Fachanwältin für Insolvenzrecht und vorläufige Verwalterin der Dachfirma Asporta GmbH und der Asporta Bruchsal GmbH, stellt gegenüber der Brettener Woche klar: „Nach meinem bisherigen Einblick in die vorhandenen Unterlagen dürfte das gesamte Asporta-System zusammengebrochen sein.“

„Das System Asporta“

Doch was ist das „System Asporta“? „Asporta besteht aus mehreren eigenständigen Gesellschaften, dazu zählen auch Bretten und Bruchsal. Diese wiederum sind ‚unter dem Dach‘ der Asporta GmbH zusammengefasst“, erklärt Wirtz. Mitglieder hätten laut der Anwältin ihre Verträge wohl mit dieser Asporta GmbH geschlossen. „Diese hat dann die Mitgliedsbeiträge aller Studios eingezogen und abzüglich einer Verwaltungsgebühr sollten die Restbeträge an die jeweiligen operativen Gesellschaften zurückfließen.“ Irgendwann sei dann aber der Zeitpunkt gekommen, an dem von der Asporta GmbH keine Zahlungen mehr an die operativ tätigen Gesellschaften geflossen sind, sagt die Anwältin. Ob in diesem Fall zivil- und strafrechtliche Verstöße vorliegen, müsse im weiteren Verfahren geprüft werden, so Wirtz. Ob es Fälle von Veruntreuung gegeben habe, könne man aber noch nicht sagen.

Mitglieder und Mitarbeiter werden übernommen

Bei den Asporta-Mitgliedern in Bruchsal und Bretten sorgt die Insolvenz indes weiter für Unsicherheit und Ärger. Sie fühlen sich hingehalten. „Es wurde zum Beispiel in Bretten immer gesagt, ‚wir schließen nicht‘ und dann war es doch plötzlich zu“, so Sahin. Zumindest für den Asporta-Standort in Bruchsal gibt es jedoch eine Lösung. „Das Insolvenzverfahren gegen Asporta wird in zehn bis vierzehn Tagen eröffnet. Dann werde ich meine Verwaltungstätigkeit für das Studio Bruchsal abgeben und der Standort wird von der Pfitzenmeier Unternehmensgruppe übernommen, die dort ein Venice Beach-Studio Premium eröffnen wird“, so Wirtz. Das bestätigt auch die Pfitzenmeier-Gruppe auf Anfrage der Brettener Woche. Auch bis zur Übernahme wird das Studio in Bruchsal regulär geöffnet bleiben. Und auch für die Mitarbeiter des Studios gibt es gute Nachrichten. Sie werden von Pfitzenmeier übernommen, teilte das Unternehmen auf Nachfrage mit. Gleiches gilt auch für die Verträge der Asporta-Mitglieder in Bruchsal und Bretten. „Alle bisher geschlossenen Asporta-Verträge haben bis zu ihrem Auslaufen auch bei der Pfitzenmeier-Gruppe Bestand. Danach können dann neue Verträge mit Pfitzenmeier geschlossen werden.“ Laut der Gruppe habe man auch Interesse an der Übernahme des Asporta-Standorts in Bretten gehabt. Mit dem Vermieter, der Hahn-Gruppe, ist man sich aber bei den Verhandlungen über eine Mindestmietdauer nicht einig geworden, so eine Sprecherin von Pfitzenmeier.

Autor:

Christian Schweizer aus Bretten

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