Nackte Schallschutzmauer: Anwohner Im Brettspiel kritisieren Baumfällarbeiten
Im Wohngebiet Im Brettspiel in Bretten gab es eine große Baumfällaktion. Grund: Viele der Bäume dort waren morsch und hohl.
Bretten (wh) Viele Anwohner des Wohngebietes Im Brettspiel in Bretten staunten nicht schlecht, als sie statt wie üblich ins Grüne auf die nackte Schallschutzmauer der B35 blickten. Verantwortlich dafür zeichnet das Landratsamt Karlsruhe, das auf Bitten der Hausverwaltung und Anlieger großflächig Bäume fällen ließ. Grund waren die Befürchtungen, dass morsche Bäumeumkippen und Schäden an Gebäuden verursachen könnten, denn das Gehölz in dem Abschnitt war überaltert.
Bäume waren morsch und hohl
Einzelne Bäume waren morsch, hohl und bruchgefährdet. Das großflächige Abholzen, das im Fachjargon Wechselhiebverfahren genannt wird, sei notwendig gewesen, um die Arbeiten aufgrund der örtlichen Bedingungen durchführen zu können, denn die Lärmschutzmauer entlang der B35 und die nahe Bebauung unterhalb der B35 habe die Pflege erschwert, erklärt ein Mitarbeiter des Amts für Straßen im Landratsamt. Die Gefahr, dass der Hang nun bei einem erneuten Starkregen wie im Juni 2015, bei dem die Wohnhäuser Im Brettspiel stark betroffen waren, abrutscht, sei aber nicht größer geworden, da die Wurzeln im Boden verblieben sind. So ist zu erwarten, dass die Bäume an den abgeholzten Flächen im Frühjahr wieder austreiben.
Pflegemaßnahmen mit Umweltamt abgestimmt
Auch mit dem Umweltamt habe man sich bei der Planung der Pflegemaßnahme im Vorfeld und bei der Durchführung abgesprochen, heißt es von Seiten des Landratsamtes weiter. Die Belange des Paragrafen 39 des Bundesnaturschutzgesetzes zum allgemeinen Schutz wild lebender Tiere und Pflanzen seien beachtet und eingehalten worden, so das Amt. Man habe zu dieser Jahreszeit keine brütenden Vögel gestört. Bis es Im Brettspiel wieder überall grünt, wird es also eine ganze Weile dauern. Zumindest ist aber die Gefahr umstürzender Bäume nun deutlich geringer.
Autor:Wiebke Hagemann aus Bretten |
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