...und in die Tiefe
Mit Blick aufs Meer...

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Der Blick aufs Meer bietet verschiedene Aussichten. Einerseits die literarische Dimension, wie ihn die amerikanische Autorin Elizabeth Strout in ihrem Roman „Mit Blick aufs Meer“ wirft, (im Jahr 2009 erhielt sie dafür den begehrten Pulitzer-Preis, ähnlich dem „Oscar“ in der Filmbranche). Realistisch, aber liebevoll schaut sie auf menschlichen Beziehungen, Konflikte, das Altern und die Bewältigung von Krisen. Ort des Geschehens ist die amerikanische Ostküste. Des Weiteren kann man das Meer naturwissenschaftlich betrachten: beobachten, messen, Werte vergleichen und Schlüsse ziehen.
Oder man betrachtet das Meer wissenschaftlich ohne poetische Aspekte zu vernachlässigen. Der Blick des britischen Naturfilmers David Attenborough geht in diese Richtung. Sein neuer Film „Ocean mit David Attenborough“ kommt am 8.Mai 2025, seinem 99. Geburtstag, in vielen Ländern, auch Deutschland, in die Kinos. Die Kommentare spricht er selbst. Der Film zeigt die überwältigende   Schönheit des Lebens auf dem Meeresgrund. Seit dem farbenfrohen Zusammenspiel von Korallen, Schwämmen (beide werden dem Tierreich zugeordnet), anderen Tieren und Pflanzen, die sich gegenseitig zum Leben brauchen sind je nach Ort Jahrzehnte, Jahrhunderte, Jahrtausende, vergangen.
Weit weg von der Oberfläche, scheinen die Faktoren Mensch und Zeit keine Rolle zu spielen.

Doch dann geht alles ganz schnell:

Das Schleppnetz kommt und der Meeresgrund wird „abrasiert“ und eine dunkle Wüste wird hinterlassen. 80-90 Prozent des Ertrags ist Beifang und wird gleich wieder entsorgt.
Das Fanggeschirr sorgt dafür, dass der Meeresboden aufgewühlt wird, wodurch die eingelagerten Kohlenstoffverbindungen zu Kohlendioxid (CO2) umgewandelt werden. Deshalb versauern die Ozeane schneller und können weniger CO2 aus der Luft aufnehmen. Wenn die Meere als größte CO2 -Speicher kein Kohlendioxid mehr aufnehmen, verstärkt dies den Treibhauseffekt. Ein Teufelskreis, der zudem noch das Artensterben beschleunigt. Und hier kommt wieder der Faktor Mensch ins Spiel:

Wer verdient an dieser Zerstörung? Weshalb konnte dieser Frevel noch nicht beendet werden? Wir alle, aber besonders junge Menschen, die noch lange diesen Planeten bewohnen sollen, verdienen eine Antwort darauf.
Der Blick in die Tiefe rüttelt auf und fordert uns heraus. David Attenborough begründete sein Engagement 2018 so: „Falls wir nicht handeln, so steht der Zusammenbruch unserer Zivilisation und das Aussterben eines Großteils der natürlichen Welt bevor.“

Antonia Spielvogel schaut deshalb nach vorne und hat eine Petition gestartet, die sich gegen die industrielle Grundschleppnetzfischerei in europäischen Meeresschutzgebieten richtet. Bitte unterstützt diese Petition!
Darüber hinaus stellte die 18-jährige junge Frau aus Gondelsheim, die im letzten Schuljahr das Abitur am Edith-Stein-Gymnasium ablegte und in der vergangenen Woche ihr Anliegen bei Schulveranstaltungen mit neunten und zehnten Klassen entwickelte, am 20.09. ein Ozean Event in Gondelsheim auf die Beine.

Noch vor Beginn der Veranstaltung überreichte eine Delegation der Brettener Omas for Future, die Antonias Anliegen voll und ganz unterstützen, das Buch der Gründerin der Bewegung, Cordula Weimann, mit einer Widmung als Geschenk und Ermutigung für die weitere Arbeit.

Auch der NABU Bretten unterstützt Antonias wertvolle Arbeit.

Als Einstieg in den Workshop diente ihr ein Ausschnitt des oben erwähnten Filmes von David Attenborough.

Eine filmische Grußbotschaft übermittelte die ehemalige Umweltministerin Steffi Lemke und rief zum weiteren Engagement zum Schutz der Meere auf.

Auch die junge Wissenschaftlerin und Doktorandin der Meeresgeobiochemie Luisa Meiritz und der Schüler Lauritz Gut vom „Young Citzens Council for the Ocean“ berichteten, was sie bestärkt und antreibt.
Antonia Spielvogel brachte somit den Ozean und ihr Anliegen nach Gondelsheim. 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aller Altersgruppen bemühten sich, Meeresschutzgebiete auf einer großen Küstenkarte auszuweisen. Die Vorgaben dazu befanden sich wie bei einem Planspiel auf Informationsmaterial, das jede Gruppe zur Hand hatte. Verschiedene Interessen waren zu berücksichtigen: Die Fischer und ihre Familien sollten vom traditionellen Fischfang leben. Hoteliers hingegen investierten in den Tourismus, industrieller Fischfang sollte große Erträge erzielen, Korallen und Delfine sollten überleben.
Ein echtes Dilemma für die Teilnehmenden, die später ihre Ergebnisse vorstellten. Vor- und Nachteile bestimmter Schutzmaßnahmen wurden in großer Runde diskutiert. Von 19.00 bis 21.00 Uhr verbrachten die Anwesenden eine gemeinsame Zeit, an die sie sich noch lange erinnern werden: An die Menschen, ihre Motive fürs Handeln und daran, dass wir alle einen Auftrag haben: unsere Lebensgrundlagen zu schützen.
Und zwar nicht erst dann, wenn das Meer vor unserer Haustüre steht.
Antonia Spielvogel bedankte sich herzlich bei ihren Sponsoren, namentlich dem Gondelsheimer Bürgermeister Markus Rupp, der Bäckerei Stiefel, der Heck-Mühle und dem Büroservice Kuhn.

Wer sich für die Omas for Future und ihr Motto: „Handeln aus Liebe zum Leben, zu unseren Kindern und Enkelkindern“ interessiert, ist herzlich eingeladen.
Unsere nächsten Treffen finden am 7.10. und am 21.10. um 14.30 Uhr statt.
Unsere nächsten Aktivitäten: Wir erspielen mit dem „Zukunftsquiz“ Bäume. Die Sparkasse Kraichgau stellt das Geld für die Bäume für die anstehende Baumpflanzaktion mit Förster Kuhn im November zur Verfügung.
10.10.: Wir spielen das Zukunftsquiz mit drei Klassen der Johann-Peter-Hebel Gemeinschaftsschule Bretten
14.10.: Wir spielen das Zukunftsquiz im Betreuten Wohnen im Brückle
Kontakt:bretten@omasforfuture.de. Tel. Bärbel Eickmeier 0160-99076626

Autor:

Cornelia Kühn aus Bretten

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