Gemeinderat Bretten stimmt für Errichtung eines neuen Dorfplatzes

Neue Dorfmitte für Ruit geplant

Bretten-Ruit (swiz) In zentraler Lage im Brettener Stadtteil Ruit soll ein neuer Dorfplatz gebaut werden. Dem Projekt, das auf dem Areal zwischen den Straßen Am Ölgraben, An der Salzach und dem Kirchenweg verwirklicht werden soll, gaben in der Gemeinderatssitzung am Dienstag, 28. September, 16 Stadträte ihre Zustimmung, sechs enthielten sich. Bisher sei der Bereich in der Dorfmitte geprägt von alten, teilweise leerstehenden Häusern in baulich sehr schlechtem Zustand, heißt es in der Vorlage der Verwaltung. Die geplante Innenentwicklungsmaßnahme soll nun mehr Attraktivität, unter anderem durch eine Verbesserung der Aufenthaltsqualität, schaffen.

Verlagerung des kulturellen Lebens in den Ortskern

Während in einem zweiten Schritt auf dem Areal auch eine neue Wohnbebauung entstehen soll, ist zuerst auf dem Grundstück An der Salzach 22 die Anlegung eines multifunktionalen Dorfplatzes vorgesehen. Dies geschehe vor allem vor dem Hintergrund, dass Veranstaltungen bisher in der Sporthalle des Stadtteils stattfinden würden, diese liege aber am Ortsrand. Durch den neu geschaffenen Platz, auf dem unter anderem auch eine Art Podest, das als Bühne genutzt werden kann, stehen soll, könnte der kulturelle Schwerpunkt wieder in den Ortskern verlagert werden, so die Verwaltung.

Unterstand für Lebensmittelautomaten geplant

Doch was soll konkret entstehen? Zum einen sollen auf dem Platz verschiedene Sitzbänke platziert werden, dazu wird das Areal auf zwei Seiten von Bäumen eingefasst. Dazu kommt das schon beschriebene Podest. Zusätzlich soll auf dem teils gepflasterten Platz noch ein Unterstand für verschiedene Lebensmittelautomaten gebaut werden, vergleichbar mit der Installation im Brettener Stadtteil Gölshausen (wir berichteten).

Die Salzach im Miniaturformat

Das Highlight des Platzes soll aber in flüssiger Form entstehen. So soll auf dem Areal das Thema "Wasser" aufgegriffen werden, indem der Verlauf der Salzach im Miniaturformat auf den Platz "projiziert" wird. Dabei soll ein künstliches kleines Bächlein aus einem Wasserbecken entspringen und dann mäandernd in ein Mini-Format des Aalkistensees münden. Das Wasser für den kleinen Bachlauf soll dabei aus der Ruiter Verdolung entnommen werden. Die Kosten für den Bau des Gesamtprojekts "Dorfplatz", an dessen Rand auch noch fünf Stellplätze eingeplant sind, werden derzeit mit 300.000 Euro angesetzt. Gefördert wird das Ganze aller Voraussicht nach durch das Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum (ELR) mit rund 33 Prozent. Nicht in der förderfähigen Summe enthalten, sind Arbeiten im Anschlussbereich des Platzes an den Gehweg. Diese könnten nochmals mit 70.000 bis 80.000 Euro zu Buche schlagen.

Kein Baum statt Parkplatz

Zustimmung für die Planungen signalisierte Grünen-Sprecher Otto Mansdörfer: "Es ist eine sehr positive Gestaltung, allerdings wird die Anlage für uns noch zu viel von Stellplätzen dominiert." Seinen Wunsch, einen der geplanten Stellplätze zugunsten eines weiteren Baumes zu opfern, beschied Cornelia Hausner, Amt Stadtentwicklung und Baurecht, jedoch negativ. Durch die später an dieser Stelle geplante Nachverdichtung mit Wohnungen brauche man die Stellplätze. Zustimmung kam indes von Bernd Diernberger (FWV), der von einer "schlüssigen und guten Planung" sprach. Einzig Aufbruch Bretten-Stadtrat Hermann Fülberth kritisierte, der Platz habe geradezu "mickrige Ausmaße". Solange die bereits bestehenden Wohngebäude auf dem Areal weiter dort existierten, könne dort keine gelungene Planung verwirklich werden.