Neuer rollender Supermarkt für Bretten? Bürgermeister Michael Nöltner bringt Kürnbacher Einzelhändler ins Spiel

Das Thema mangelnde Nahversorgung in den Stadtteilen von Bretten sorgt immer wieder für große Diskussionen. Zuletzt waren die Emotionen durch die angekündigte Einstellung des CAP-Mobils der Lebenshilfe hochgekocht. Nun scheint der Brettener Bürgermeister Michael Nöltner eine Lösung für das drängende Problem gefunden zu haben.

Bretten (swiz) Das Thema mangelnde Nahversorgung in den Stadtteilen von Bretten sorgt immer wieder für große Diskussionen. Zuletzt waren die Emotionen durch die angekündigte Einstellung des CAP-Mobils der Lebenshilfe hochgekocht. Nun scheint der Brettener Bürgermeister Michael Nöltner aber eine Lösung für das drängende Problem gefunden zu haben. "Um die entstehende Versorgungslücke gerade für ältere und weniger mobile Menschen in unserer Stadt zu schließen, habe ich nach einer praktikablen Lösung gesucht und bin mit dem Einzelhändler Siegfried Guggolz fündig geworden", erklärt Nöltner im Gespräch mit der Brettener Woche. Der Einzelhändler, der in Kürnbach den Kiebitz Markt leitet, sei in der Lage, schon in wenigen Wochen, die durch den Wegfall des CAP-Mobils entstandene Versorgungslücke zu schließen, so Nöltner.

"Siegfrieds rollender Supermarkt" für Bretten

Bevor Guggolz, der mit seinem Verkaufsmobil unter dem Namen "Siegfrieds rollender Supermarkt" firmiert, startet, bedarf es allerdings noch einer Entscheidung des Gemeinderats. "Im Gespräch mit Herrn Guggolz wurde klar, dass er eine Art Rückfall-Versicherung durch die Stadt Bretten braucht", sagt der Brettener Bürgermeister. Diesen Betrag, die genaue Summe will Nöltner noch nicht nennen, bekommt der rollende Händler dann in jedem Fall, egal wie die Umsätze ausfallen. "Nach Zustimmung durch den Gemeinderat könnten dann schon ab Mitte Februar wie bisher die Stadtteile Ruit und Sprantal sowie das Senioren Domizil Dr. Alfred Neff in der Kernstadt und zusätzlich noch die Stadtteile Gölshausen, Bauerbach, Büchig und Neibsheim versorgt werden", skizziert Nöltner das Vorhaben. Auch für die weiteren Stadtteile könnte sich der fahrende Einzelhändler eventuell ein Angebot vorstellen, sobald er die Brettener Tour zeitlich optimiert hätte. "Ich möchte natürlich, dass in der Zukunft alle Stadtteile von Herrn Guggolz beliefert werden", betont Nöltner, der sich nach eigenem Bekunden "einfach nicht damit abfinden wollte, dass so etwas wie das CAP-Mobil nicht mehr laufen soll".

Rund 2.000 Artikel im Sortiment

Zudem habe der rollende Supermarkt gegenüber dem Mobil der Lebenshilfe auch viele Vorteile. "Während das CAP-Mobil etwa 800 Artikel im Angebot hatte, bietet Herr Guggolz etwa 2.000 Artikel in seinem Sortiment. Und wenn etwas Spezielles verlangt wird, kann das auch von ihm bestellt werden", erklärt Nöltner die Vorzüge. Sollte Guggolz seine Brettener Tour aufnehmen, werde es laut Bürgermeister in den größeren Stadtteilen bis zu drei Haltepunkte geben, an denen der Supermarkt dann für eine bestimmte Zeit Station mache. Wo diese Haltepunkte am besten realisierbar seien, könne man dann mit den jeweiligen Ortsverwaltungen besprechen, so Nöltner. Doch nicht nur Bretten könne von dem rollenden Einkaufsladen profitieren, merkt Nöltner noch an. Im Gespräch mit Guggolz habe er zudem amgeregt, dass dieser auch die Kraichtaler Stadtteile Bahnbrücken und Oberacker anfahren könne. Dort sei ebenfalls Bedarf. Aus der Kraichtaler Verwaltung habe er für diesen Vorschlag schon positive Signale bekommen, so Nöltner.