Neue Perspektive für Werkstatt in Diedelsheim
Pächter muss Insolvenz anmelden – Weiterbetrieb ist in naher Zukunft geplant
Bretten-Diedelsheim (hk) Die Klemm Automobil GmbH, die im Brettener Stadtteil Diedelsheim eine Kfz-Werkstatt betreibt, ist aktuell aufgrund von Zahlungsunfähigkeit im vorläufigen Stillstand und daher geschlossen. Dies bestätigte Marion Klemm auf Nachfrage der Brettener Woche/kraichgau.news. Die betrieblichen Tätigkeiten seien bereits am 11. November 2023 eingestellt worden, so Klemm – sechs Jahre nachdem das Unternehmen von Raphael Erhardt gepachtet wurde.
Für die aktuelle Situation des Betriebes trage Klemm keine Verantwortung: "Mit der jetzigen Insolvenz, sechs Jahre nach der Verpachtung, habe ich nichts zu tun", stellt sie klar, auch wenn das Firmenlogo, das den Namen „Klemm“ trägt, womöglich ein falsches Licht auf die Realität werfe.
"Fima sollte nicht in fremde Hände gehen"
Was ist geschehen? Im Jahr 2017 hatte Marion Klemm als Eigentümerin der Max Klemm GmbH & Co.KG das gesamte Werkstatt-Gelände inklusive Gebäude, Stellplätzen und Inventar verpachtet. Laut Klemm habe der Pächter damals auch die bestehenden 22 Mitarbeiter übernommen. So lief der Werkstattbetrieb auch nach der Verpachtung für Kunden und Lieferanten nahtlos weiter.
Durch die Verpachtung konnte Klemm ihre Firma, die Max Klemm GmbH & Co.KG, die heute als Verwaltungs GmbH & Co.KG fungiert und nicht mehr selbst Reparaturleistungen anbietet, behalten. „Meine seit 1886 bestehende Firma in vierter Generation sollte nicht in fremde Hände gehen“, begründet Klemm diesen Schritt. Der Pächter gründete daraufhin die Klemm Automobil GmbH als Betreiber der Kfz-Werkstatt. „Ich freute mich, dass der Name weiter erscheinen würde“, sagt Klemm.
Tore der Werkstatt sollen sich bald wieder öffnen
Trotz der vielversprechenden Anfänge geriet die Klemm Automobil GmbH in finanzielle Schwierigkeiten, die schließlich dazu führten, die Tätigkeiten des Betriebes einzustellen.
Mit Blick auf die Zukunft des Areals zeigt sich Klemm dennoch optimistisch. Es sei ihr erklärtes Ziel, dass die Kfz-Werkstatt als solche für Fahrzeuge aller Art erhalten bleibt und sich die Tore bald wieder öffnen. Der Bedarf für derartige Dienstleistungen in der Region sei vorhanden, davon ist Klemm überzeugt, insbesondere für Fahrzeuge, die die übliche Pkw-Größe überschreiten: „Für viele Fahrzeuge, die über Pkw-Größe hinausgehen, gibt es kaum Werkstätten und genügend Stellplatz in der näheren Umgebung“, weiß sie.
Wegen zu erwartender Baustelle sollen Ersatzflächen geschaffen werden
Dass ein Teil des "Klemm-Areals" im nächsten Jahr für die anstehende Baustelle im Zuge des Neubaus der Bahnbrücke benötigt wird, will die Unternehmerin gegenüber möglichen Interessenten klar kommunizieren. Zumal in unmittelbarer Nähe Ersatzflächen geschaffen werden sollen.
Das Regierungspräsidium (RP) teilt auf Anfrage dieser Redaktion mit, es sei ab Oktober 2024 geplant, die Brücke über die DB-Gleise im Zuge der Sanierung der B35 bei Diedelsheim durch einen Neubau zu ersetzen. Hierzu werde es im Vorfeld eine öffentliche Informationsveranstaltung geben, informiert das RP. Um die Beeinträchtigungen für den Bahn- und auch für den Straßenverkehr so gering wie möglich zu halten, werde die Ersatzbrücke zunächst seitlich aufgestellt und anschließend in die Endlage eingeschoben. Für die seitliche Herstell-Lage werde, so das RP, unter anderem auch die Gewerbefläche an der Robert-Bosch-Straße unmittelbar westlich der Brücke – damit ist das Klemm-Areal gemeint – benötigt.
Autor:Havva Keskin aus Bretten |
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