Offensive Investition in Neff-Werk in Bretten
Rekordumsatz und Lieferengpässe bei den Materialien

Die Firma Neff in Bretten. | Foto: Neff/BSH
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Bretten (hk) Jüngst hatte die Firma msgGillardon für Aufsehen gesorgt, als bekannt wurde, dass der Standort von Bretten nach Karlsruhe verlagert wird (wir berichteten). Für die Neff GmbH hingegen, eine 100-prozentige Tochter der BSH Hausgeräte GmbH, bleibt die Melanchthonstadt als Standort gesetzt – das Unternehmen investierte daher offensiv in das Werk in Bretten. Von 2016 bis 2020 wurden rund 106 Millionen Euro in Bretten investiert, sagte Thomas Baumeister, Geschäftsführer des Brettener Neff-Werks bei einem Pressegespräch. Neff entwickelt und produziert Herde, Öfen und Dunstabzugshauben. Rund 1,3 Millionen Geräte pro Jahre würden derzeit das Werk in Bretten verlassen, so Baumeister.

Gewinner der Corona-Pandemie

In 2020 erzielte das Unternehmen nach eigenen Angaben das umsatzstärkste Jahr ihrer Geschichte und erreichte einen Umsatz von 13,9 Milliarden Euro – ein Zuwachs von 5,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Durch die gestiegene Bedeutung des eigenen Zuhauses, bedingt durch die Corona-Pandemie, habe die Hausgeräte-Branche einen Aufschwung erlebt, so Baumeister. „Aus der Corona-Pandemie sind wir tatsächlich als einer der Gewinner hervorgegangen“, so Baumeister. Rund 40 Prozent der Geräte im Backofenbereich würden nach Großbritannien gehen. „Der Hauptmarkt für die Marke Neff ist inzwischen das Vereinigte Königreich“, machte er deutlich. Damit sei Deutschland als Absatzmarkt überholt worden. Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung lagen im Jahr 2020 bei 708 Millionen Euro und entsprechen 5,1 Prozent des Gesamtumsatzes. Ende 2020 beschäftigte die BSH weltweit 60.000 Mitarbeiter, rund drei Prozent mehr als im Vorjahr. Der Anstieg sei insbesondere auf Neueinstellungen im Fertigungsbereich aufgrund der gestiegenen Nachfrage zurückzuführen. Besonders hob Baumeister hervor, dass am Standort Bretten mit etwa 1.300 Mitarbeitenden „noch nie rote Zahlen geschrieben worden“ seien.

Hohe Auftragslage – keine Materialien

Trotz der positiven Entwicklungen bleibe ein Wermutstropfen: „Wir könnten an sieben Tagen die Woche, 24 Stunden lang produzieren. Die Auftragslage gibt das her. Nur leider gibt es immer noch Lieferengpässe bei den Materialien.“ Nach wie vor sei das Werk in Bretten der einzige Entwicklungs- und Produktionsstandort für den Backofen „Slide & Hide“. 

Mitarbeiter sind „höchstes Kapital“

Baumeister nennt einen besonderen Faktor für den Erfolg im Brettener Werk: Motivierte Mitarbeiter, die gewillt sind, sich ständig weiterzuentwickeln. „Das ist unser höchstes Kapital. Wir setzen uns ganz stark dafür ein, das Potenzial unserer Mitarbeiter zu entfalten.“ Um die Qualifizierung der Mitarbeiter kontinuierlich zu fördern, hat das Unternehmen eine Trainingsakademie gegründet, in der Mitarbeiter unter verschiedenen Gesichtspunkten wie Arbeitssicherheit, Ergonomie und Qualität geschult werden und – wie vom Unternehmen erhofft – zu den Führungskräften von morgen bei Neff werden.

Zur Trainingsakademie lesen Sie in Kürze mehr auf kraichgau.news.

Autor:

Havva Keskin aus Bretten

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