Südwesten: Opfer-Beratung für frühere Heimkinder der Behindertenhilfe

In Baden-Württemberg wird eine zentrale Anlaufstelle eingerichtet, an die sich Menschen, die als Kinder oder Jugendliche in Heimen unter entwürdgen Bedingungen gelebt haben. Betroffenen wird finanzielle Hilfe in Aussicht gestellt.

Stuttgart (dpa/lsw) Menschen, denen als Kindern oder Jugendlichen in Heimen Leid widerfahren ist, bekommen in Baden-Württemberg eine zentrale Anlaufstelle. «Alle Betroffenen aus dem Südwesten können sich hier ab sofort individuell beraten lassen und sich für die Leistungen der Stiftung Anerkennung und Hilfe anmelden», teilte Sozialminister Manfred Lucha (Grüne) am Sonntag mit. Die Beratungsstelle der bundesweiten Stiftung Anerkennung und Hilfe nimmt demnach an diesem Montag in Stuttgart den Betrieb auf.

In der Bundesrepublik lebten von 1949 bis 1975 rund 116 000 Minderjährige in stationären Einrichtungen der Psychiatrie und Behindertenhilfe. Oft waren die Bedingungen entwürdigend. Manche Betroffene leiden noch heute unter anderem an den Folgen zu hoch dosierter Medikamente. Betroffene können von der Stiftung finanzielle Hilfe erhalten. Die Stiftung ist mit rund 288 Millionen Euro ausgestattet, die sich Bund, Länder und Kirchen teilen.

Autor:

Wiebke Hagemann aus Bretten

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