Unfallgefahr durch heiße Flirts: Paarungszeit der Rehe gefährdet Autofahrer
Jedes achte Reh stirbt im Straßenverkehr. Rund 18.000 Rehe sind in Baden-Württemberg jedes Jahr als Unfallopfer zu beklagen.
Karlsruhe (pm) Besonders groß ist die Gefahr eines Zusammenstoßes in der Paarungszeit der Rehe Ende Juli / Anfang August, der so genannten Blattzeit. Blind vor Liebe treibt der Rehbock das auserwählte Weibchen, die Geiß, vor sich her. Unberechenbar, oft auch am helllichten Tag, überqueren die Pärchen dabei Straßen. Für Autofahrer heißt dies: Aufgepasst – nach dem ersten Reh folgt meist noch ein zweites! Je wärmer das Wetter, desto intensiver wird das Treiben der Blattzeit, deren Name daher rührt, dass der Lockruf der Geiß mit einem Buchenblatt nachgeahmt werden kann.
Jägervereinigung Karlsruhe bitte um erhöhte Vorsicht
Die Jägervereinigung Karlsruhe bittet deshalb alle Verkehrsteilnehmer um erhöhte Vorsicht und angepasste Geschwindigkeit. Dies gilt vor allem für unübersichtliche Straßenabschnitte entlang von Wäldern und Feldern, insbesondere im Übergangsbereich zwischen Wald und Feld – auch ohne Warnschild für Wildwechsel! Ein etwa 20 bis 30 Kilo leichtes Reh hat bei einem Zusammenstoß mit nur 60 km/h ein Aufprallgewicht von 800 Kilo.
Verhalten bei Wild auf der Straße
Was tun, wenn Wild auf der Fahrbahn auftaucht? Abblenden und bremsen, sofern es der nachfolgende Verkehr zulässt. Ausweichmanöver sollten vermieden werden, da sie oftmals schwerwiegendere Folgen haben als ein Zusammenstoß. Kommt es zum Aufprall, Unfallstelle absichern und die Polizei rufen. Diese informiert den zuständigen Jagdpächter, der hinzukommt, falls das angefahrene Tier noch lebt und erlöst werden muss. Totes Wild darf keinesfalls mitgenommen werden. Angefahrenen, noch lebenden Tieren sollte man sich nicht nähern, um ihre Panik nicht noch zu vergrößern.
Autor:Katrin Gerweck aus Bretten |
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