VBU will Mittelzentrums-Funktion von Bretten sichern

Der neue VBU-Vorstand stellt Forderungen: (von links) Armin Schulz, Alexander Sturm, Marion Klemm, Paul Metzger, Gabi Keppler und Andreas Drabek. Foto: ch
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(ch) Künftig will sich die Vereinigung Brettener Unternehmen (VBU) regelmäßig öffentlich zu aktuellen und zukunftsträchtigen Themen zu Wort melden, die für die Selbstständigen von Belang sind. Nur so könne man erreichen, dass es voran gehe, meinte der VBU-Vorsitzende Andreas Drabek am Dienstag bei einem ersten Pressegespräch des im Sommer neu gewählten VBU-Vorstands.

Ein wichtiges VBU-Anliegen ist die Sicherung von Brettens Funktion als Mittelzentrum. In diesem Zusammenhang kritisierte der neue zweite VBU-Vorsitzende, Alt-OB Paul Metzger, unter anderem, dass die Stadt noch nicht daran gegangen sei, den Flächennutzungsplan der Verwaltungsgemeinschaft Bretten-Gondelsheim fortzuschreiben.

Steigende Einwohnerzahlen vorhergesagt

Denn laut Landesplanung sei Bretten eine Wachstumsregion. Die Einwohnerzahl werde nach Vorhersagen des Landes, ungeachtet der Flüchtlinge, bis 2035 von derzeit rund 28.500 auf etwa 35.000 ansteigen. Dafür müssten bald neue Wohn-, Gewerbe- und Infrastrukturflächen ausgewiesen werden, zumal sich andere Gemeinden bereits stark engagiert hätten, wie Metzger anmerkte.

Lokale Wirtschaft will von Kaufkraftzuwachs profitieren

Aus dem Einwohnerzuwachs ergebe sich auch ein Kaufkraftzuwachs, von dem die lokale Wirtschaft profitieren könne. Unter den genannten Voraussetzungen werde allein die einzelhandelsrelevante Kaufkraft von momentan rund 192 Millionen Euro auf etwa 235 Millionen Euro anwachsen, im Mittelbereich Bretten, also unter Einbeziehung der Enzkreis-Nachbarn, sogar auf rund 871 Millionen Euro, sagte Metzger.

Engagement für funktionierende Verkehrswege

Zur Rolle Brettens als Mittelzentrum gehören für die VBU auch funktionierende Verkehrswege. Äußerungen aus dem Gemeinderat und seitens des OB für die große Südwestumfahrung der B294 unterstütze die VBU. Die Umgehung müsse konsequent umgesetzt werden, um den negativen Ruf als Staustadt loszuwerden. Auch bisherige Halteverbote, zum Beispiel am Engelsberg, sowie Verkehrsampeln mit überlangen Haltezeiten müssten überprüft werden. Schädlich für die Stadt sei auch, dass der über Bretten fahrende Regionalexpress Stuttgart-Heidelberg durch einen „Bummelzug“ ersetzt worden sei. Man bedauere, dass es damals nicht einen noch stärkeren Aufschrei gegeben habe, so Metzger.

Glasfaser: VBU fordert Aufklärung über Versorgung der Innenstadt

Die Versorgung der Innenstadt mit schnellem Internet müsse die Stadt sicherstellen, meinte Vorstandsmitglied Marion Klemm, während Paul Metzger relativierte: „Wir fordern nicht, dass die Dinge zurückgedreht werden.“ Vielmehr verlange man von der Stadt „Aufklärung, wie es in der Zukunft mit der Glasfaserversorgung weitergeht.“ Darauf seien viele Firmen angewiesen, ergänzte Alexander Sturm.

VBU gegen einzelnen Investor auf der Sporgasse

Für nicht zielführend hält es Metzger, das Sporgassenareal durch einen einzelnen Investor bebauen zu lassen. Denn ein einzelner Investor werde „für so viel Geld auch seine eigenen Vorstellungen verwirklichen“ wollen, so Andreas Drabek. Vielmehr solle die Stadt als Eigentümerin des Geländes, beispielsweise über das Sanierungsprogramm „Soziale Stadt“, die Planungs- und Zuschussvoraussetzungen zum Bau einer Tiefgarage mit mindestens 400 Stellplätzen schaffen.

Beteiligung an der Sporgassenplanung gefordert

Darüber könnten dann – auch in Etappen und zum Beispiel mittels eines beschränkten Architektenwettbewerbs - eine kareeartige Bebauung mit über 10.000 Quadratmetern Geschossfläche und ein multifunktionaler Platz mit etwa 4.000 Quadratmetern errichtet werden. Im VBU-Vorstand sei man sich einig, dass sich die Stadt nicht aus ihrer stadtplanerischen Verantwortung zurückziehen könne. Am Planungsprozess selbst möchte die VBU beteiligt werden und sie fordert schon jetzt, die Zuschüsse für die Tiefgarage umgehend zu beantragen.

Überlegungen zum Ärztehaus

Laut Metzger hat es auch Überlegungen gegeben, das Sparkassengebäude, das gerüchteweise inzwischen weitgehend ungenutzt sein soll, als Ärztehaus zu nutzen. Die bestehende Sparkassen-Filiale könne dann in der Neubebauung untergebracht werden.

Kurzfristige Forderung: Mehr Stellplätze auf der Sporgasse

Kurzfristig verlangt der VBU-Vorstand, die Stellplatzmarkierungen auf dem Sporgassenparkplatz möglichst schnell so zu ändern, dass Platz für weitere 50 Stellplätze entsteht. Ziel ist es, mehr Kunden innenstadtnahe Parkplätze anbieten zu können. Auch die Stadtwerke als Parkplatzbetreiber hätten dadurch ja Mehreinnahmen, gab Alexander Sturm zu bedenken.

Ausblick auf das Messejahr 2017

Und noch einen dringenden Wunsch haben die Mitglieder des VBU-Vorstands: Bei der Messe Bretten im kommenden Jubiläumsjahr müssten ihren Mitgliedsbetrieben – wie in vergangenen Jahren - vertretbare Standgebühren und Mitwirkungsmöglichkeiten eingeräumt werden.

Autor:

Chris Heinemann aus Bretten

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