Antwort auf Leserbrief vom 22. November
"Veränderung als Chance begreifen"

Foto: Michael J Berlin - stock.adobe.com
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Zum Leserbrief "Breites Interesse sieht anders aus" vom 22. November

Immer wieder hört man von Stimmen, die sich nach der vermeintlich idyllischen Vergangenheit von Bretten sehnen. Die Aussagen reichen von "Früher war es in Bretten schöner" bis zu Sorgen um die schwindende Anzahl der Einzelhändler in der Innenstadt. Begleitet wird dies meist von "Bretten ist ein einziges Verkehrschaos". Doch anstatt nur zu klagen, sollten wir einen Blick auf die Ursachen werfen, um die Situation besser zu verstehen.

Warum war Bretten früher schöner? Weniger verstopfte Straßen, leichter zu findende Parkplätze, mehr Einzelhändler ohne Onlinekonkurrenz? Weniger Baustellen aufgrund geringeren Verkehrsaufkommens, langsamerer Stadtentwicklung, einfacheren Infrastrukturen und geringerer Sicherheitsstandards?
Wie können wir es erreichen, die Situation für alle zu verbessern? Wie können wir das Verkehrschaos reduzieren? Wie kann der Einzelhandel wieder gestärkt werden? Wie kann Bretten „wieder schön“ werden? Sicher nicht mit Polemik, Desinteresse und dem Unwillen zur Veränderung.
Der Internethandel ist zweifellos eine Hauptursache für die Herausforderungen des Einzelhandels. Die Bequemlichkeit des Online-Shoppings und die oft günstigeren Preise setzen den stationären Einzelhandel unter Druck, führen zu leeren Ladenlokalen und einem schwindenden Angebot vor Ort. Die Vielfalt sowie eine hohe Aufenthaltsqualität in der Stadt sind jedoch entscheidend, um den Einzelhandel zu stärken.

Verkehrschaos, schwierige Parkplatzsuche, schlechter ÖPNV und unsichere Radwege tragen dazu bei, dass sich immer weniger Menschen in die Innenstadt begeben und stattdessen in andere Städte oder zu Onlinehändlern abwandern. Weniger motorisierter Verkehr ist hierbei nicht nur gut für die Umwelt, sondern auch für den Einzelhandel. Weniger Autos bedeuten mehr freie Parkplätze, mehr Raum für Fußgänger und Radfahrer, was die Aufenthaltsqualität steigert und den lokalen Handel belebt.
Weniger Individualverkehr bedeutet auch mehr Platz für alternative Mobilitätsformen wie Rad- und Fußverkehr. Sichere Rad- sowie Fußwege sind essenziell. Ein effizienterer öffentlicher Nahverkehr ist ein weiterer Schritt, um Straßen zu entlasten und jüngeren und älteren Generationen attraktive Alternativen zu bieten.

Die Welt verändert sich, und damit auch die Anforderungen an unsere Städte. Statt die Veränderungen als Bedrohung zu sehen, sollten wir sie als Chance begreifen. Ein konstruktiver Umgang ist entscheidend, um eine lebendige und zukunftsfähige Stadt zu gestalten. Es geht nicht darum, das Auto zu verbieten, sondern alternative Lösungen zu finden, die für alle Beteiligten akzeptabel sind.
Der Vortrag des Klima- und Verkehrsdezernenten Landaus betrachtete diese Aspekte. Zuzuhören bedeutet, von anderen aus deren Erfahrungen und Fehlern zu lernen. Einige Leserbriefschreiber scheinen jedoch so verbittert und Ich-fixiert zu sein, dass sie anderen noch nicht einmal ihre Hafermilch gönnen. Das ständige Nörgeln, Meckern und Pauschalisieren helfen weder dem Einzelhändler noch der Gemeinschaft. Es ist an der Zeit, aktiv an Lösungen mitzuwirken.

Björn Böttle aus Bretten-Rinklingen

Autor:

Kraichgau News aus Bretten

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