Volksbank-Chef Roland Schäfer zum erfolgreichen Geschäftsjahr 2017: „Die Menschen vertrauen uns“
Die Bilanzsumme der Volksbank Bruchsal-Bretten eG ist im Geschäftsjahr 2017 um 139 Millionen Euro auf 1,6 Milliarden Euro angewachsen. Ein Gespräch mit dem Vorstandsvorsitzenden Roland Schäfer über das Erfolgsrezept.
BRETTEN/BRUCHSAL (ch) Anlässlich der 46. ordentlichen Vertreterversammlung der Volksbank Bruchsal-Bretten mit rund 500 Vertreterinnen, Vertretern und Gästen im Hallensportzentrum „Im Grüner“ in Bretten haben wir den Vorstandsvorsitzenden Roland Schäfer nach dem Erfolgsrezept des Geldinstituts gefragt.
Herr Schäfer, worauf führen Sie den Erfolg der Volksbank im Allgemeinen und das starke Wachstum im vergangenen Geschäftsjahr im Besonderen zurück?
Roland Schäfer: Den Erfolg der Volksbank Bruchsal-Bretten als regionale Genossenschaftsbank führe ich ganz klar auf den Erfolg unserer genossenschaftlichen Idee zurück. Eine Idee, die auf Werten basiert. Eine Idee, die den Menschen in den Mittelpunkt stellt. Eine Idee, die die Welt bewegt und dennoch im Kern regional geprägt ist. Seit über 150 Jahren ist diese Idee unser Antrieb und unsere Verpflichtung. Übrigens ist die Genossenschaftsidee weltweit ein Erfolgsmodell und wurde mittlerweile von der UNESCO zum immateriellen Weltkulturerbe der Menschheit ernannt.
Wir sehen uns als regionale Genossenschaft in der Verantwortung für die Region. Die wirtschaftliche Förderung unserer Mitglieder hat für uns oberste Priorität – ganz im Sinne Raiffeisens „Was einer alleine nicht schafft, das schaffen viele!“.
Das starke Wachstum im vergangenen Geschäftsjahr, also der erfreuliche Anstieg bei Krediten und Einlagen zeigt eindrucksvoll, dass sich sowohl mittelständische Unternehmen, als auch Privatkunden in der Region auf die Volksbank Bruchsal-Bretten verlassen können. Ein Zeichen, dass die Menschen dem einzigartigen, über 150 Jahre alten genossenschaftlichen Geschäftsmodell vertrauen. Ein Zeichen, dass die Menschen uns, ihrer Volksbank Bruchsal-Bretten, vertrauen.
Wie kommt es, dass die Volksbank trotz rückläufigem Zinsüberschuss und steigender Verwaltungs- und Personalkosten eine überdurchschnittliche Dividende auszahlen kann?
Dem moderat rückläufigen Zinsüberschuss und dem leicht steigenden Kostenblock stehen wir mit einer Kombination aus drei unterschiedlichen Lösungsansätzen gegenüber: Wir richten unser Geschäftsmodell konsequent an den Bedürfnissen unserer Mitglieder und Kunden aus, wir verbessern unsere internen Prozesse, so dass diese wirtschaftlicher werden, und wir sind in einer an das Marktfeld angepassten Veränderungsgeschwindigkeit veränderungsfähig.
So gelingt es uns, unseren Bilanzgewinn stabil auf Vorjahresniveau bei 2,8 Millionen Euro zu halten. Das möchten wir natürlich auch unseren Mitgliedern – unseren Teilhabern – weitergeben, um auch damit unserem Förderauftrag gerecht zu werden. Daher ermöglichen wir unseren Mitgliedern sehr gerne eine sehr zufriedenstellende Dividende in Höhe von 4,25 Prozent.
Durch die fortschreitende Digitalisierung ändern sich auch die Zugangswege der Kunden zu den Banken. Wie stellen Sie sicher, dass Sie nicht den Kontakt zu Ihren Mitgliedern verlieren?
Wir begegnen dieser Herausforderung mit dem Entwickeln neuer innovativer Filialformate, um unsere Mitglieder- und Kundenanforderungen und -bedürfnisse optimal zu erfüllen. Wir bieten unseren Mitgliedern und Kunden verschiedene Zugangswege an, über die sie in Kontakt mit uns treten können, zum Beispiel über die Filiale, das Telefon oder Smartphone. Aktuell testen wir, ob die Videoberatung ein Weg ist, der unseren Mitgliedern gefällt. Nähe geschieht also omnikanal, auf verschiedenen Wegen. Fest steht für uns dabei aber eines: Nähe zum Kunden, ob persönlich oder digital, ist und bleibt unsere Priorität.
Nähe schaffen wir auch durch Mitmachen und Mitbestimmen unserer Mitglieder. Diese werden im Rahmen der Mitgliederakademie und des digitalen Mitgliedernetzwerks in die Weiterentwicklung der Bank aktiv eingebunden. Gerade unser Mitgliedernetzwerk bietet uns die Möglichkeit, mit unseren Mitgliedern in Kontakt zu bleiben, unabhängig von Zeit und Ort.
Die Fragen stellte Chris Heinemann
Autor:Chris Heinemann aus Bretten |
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