Sparen und anlegen in der Niedrigzinsphase
Wohin mit dem Geld?
(djd-k). Die Europäische Zentralbank (EZB) hat den Leitzins im März 2016 auf null Prozent gesenkt – seit etwa fünf Jahren verharrt er nun auf diesem historisch niedrigen Niveau. Ändern dürfte sich daran in nächster Zeit kaum etwas. Denn die EZB wird versuchen, die Folgen der Corona-Pandemie mit einer lockeren Geldpolitik abzufedern. Was bedeutet die anhaltende Niedrigzinsphase für das Volk der Sparer, wie die Menschen in Deutschland gerne genannt werden? Hier die wichtigsten Fragen und Antworten zum Thema Sparen und Geldanlage:
Wie hoch ist die Sparquote in Deutschland?
Experten erwarten, dass die Sparquote im Gesamtjahr 2020 auf das Rekordniveau von rund 16 Prozent gestiegen ist, verglichen mit 10,9 Prozent im Jahr 2019. „Für diesen Anstieg gibt es im wesentlichen zwei Gründe", erklärt der Chefvolkswirt des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) Dr. Andreas Bley. Zum einen hätten viele private Haushalte aus Furcht vor Einkommenseinbußen infolge der Corona-Krise mehr gespart. Zum anderen konnten die Menschen aufgrund des Lockdowns und wegen der Reisebeschränkungen nicht so viel Geld ausgeben, wie sie vielleicht gewollt hätten.
Wo ist das ersparte Geld am sichersten und effektivsten aufgehoben?
„Vorweg: Grundsätzlich ist es immer gut, genügend Geld auf der hohen Kante zu haben, sei es nun für eine größere Anschaffung, unerwartete Ausgaben oder eben später fürs Alter", erklärt Dr. Andreas Bley. Bei der Anlage komme es immer auf den richtigen Mix an. Immobilien als langfristige Anlage, insbesondere für die Selbstnutzung, Riester-Verträge für die Altersvorsorge, Aktien- und Investmentfonds für ein stabiles Sparen mit Sparverträgen und auch Tagesgeld, Festgeld und das Sparbuch als Dispositionsreserve oder zum Ansparen für Investitionen.
Was ist mit einem Investment in Aktien?
Aktien bleiben auch bei einem hohen Stand des DAX-Indexes eine Option zur langfristigen Vermögensanlage mit hohen Renditechancen. „Aber es ist ein Beratungsthema, es kommt darauf an, welche Wünsche und Ziele man bei der Vermögensbildung verfolgt, welche Risikoneigung man besitzt und ob man direkt in Aktien oder in Aktienfonds investieren will", erklärt Dr. Andreas Bley.
Was muss man bei der Anlage in Immobilien beachten?
Die Zinsen für Hypothekendarlehen sind so niedrig wie nie im langfristigen Vergleich. „Wir empfehlen deshalb ganz klar, selbst genutzte Immobilien auch als Altersvorsorge ins Auge zu fassen", rät Dr. Andreas Bley. Dabei sollte man auf hohe Tilgungsraten achten, damit die Immobilie möglichst abbezahlt ist, wenn man in den Ruhestand übergeht. Auch hier lohne sich ein Gespräch mit dem Bankberater oder der Bankberaterin.
Autor:Kraichgau News Ratgeber aus Bretten |
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