Allerheiligen, Allerseelen, Halloween
Bräuche zum Novemberanfang

Ministranten, Lektor Kurt Dickemann und Wortgottesdienstleiterin Simone Güntert an Allerheiligen auf dem Bauerbacher Friedhof.  | Foto: -roal-®
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Bretten-Bauerbach -roal- Drei Anlässe,  jeder hat einen christlichen Hintergrund: Bräuche Anfang November

Halloween

All Hallows' Eve („Aller Heiligen Abend“) benennt den Tag bzw. den Abend vor Allerheiligen.
Kinder verkleiden sich am Vorabend zum 1. November als Geister und Gespenster, klingeln an Haustüren, wollen die Bewohner durch ihre Maskerade erschrecken und bitten um Süßigkeiten. Die heranwachsende Generation feiert 'harte' Partys die,  wie man in den Medien erfährt, öfter ausarten. Polizeieinsätze sind erforderlich.
Der Mythologie nach machten sich die Toten auf die Suche nach den Lebenden, die im nächsten Jahr sterben sollten. Zur Abschreckung der bösen Geister verkleideten sich die Menschen mit furchterregenden Kostümen und spukten selbst bei Nacht durch die Straßen.
Dieses Brauchtum war ursprünglich vor allem im katholisch geprägten Irland verbreitet. Die irischen Einwanderer in den USA pflegten ihre Bräuche in Erinnerung an die Heimat und bauten sie aus.
Der Brauch ist von Amerika nach Europa herübergeschwappt; der christliche Hintergrund ging dabei allerdings verloren. Heute geht es bei Halloween um Gaudi und Spaß, mündend in Kommerz, protegiert und gepowert von der Unterhaltungsindustrie.

Allerheiligen

Ursprünglich haben Gläubige jedem Heiligen an einem besonderen Tag gedacht. Mit der Zeit wurde es unmöglich, jedem Heiligen einen eigenen Gedenktag zu widmen; es gab nach und nach mehr Heilige als Kalendertage. An Allerheiligen wird deshalb aller Heiligen, Märtyrer und Verstorbenen gedacht, auch der Heiligen, um deren Heiligkeit niemand weiß als Gott, kann man nachlesen.

Allerseelen

Am Tag nach Allerheiligen begeht die römisch-katholische Kirche den Allerseelentag. Gedacht wird jener Seelen, die sich dem Glauben nach noch läutern und reinigen müssen, bevor sie in den Himmel aufgenommen werden können;  sie sind im Fegefeuer. Durch Gebet, Almosen und Fürbitte sollen ihre  Leiden verkürzt und erleichtert werden. Den verstorbenen Angehörigen zu liebe werden die Gräber auf den Friedhöfen feierlich geschmückt.

... und heute?

Allerheiligen ist ein gesetzlicher Feiertag mit Arbeitsruhe in Baden-Württemberg, Bayern, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz sowie im Saarland. Diese räumliche Begrenzung hängt mit der früher überwiegend katholischen Bevölkerung in diesen Gegenden zusammen.
Für die Kirche Sankt Peter Bauerbach ist Allerheiligen nach wie vor ein christliches Hochfest. Der Tag begann mit einer Eucharistiefeier in der Kirche. Pfarrer Harald-Mathias Maiba hat die Namen der im abgelaufenen Kirchenjahr neun verstorbenen Gemeindemitglieder verlesen. Ministranten haben Kerzen angezündet. Diese konnten im Anschluss an den Gottesdienst auf den Friedhof mitgenommen werden.
Die Feier beim Gräberbesuch gestalteten Lektor Kurt Dickemann und Wortgottesdienstleiterin Simone  Güntert. In drei Abschnitten beteten und sangen unter ihrer Anleitung etwa 40 Teilnehmer "Für alle Toten", "Für die Toten die uns nahe stehen" und "Für die Toten der Kriege, Gewalttaten, Katastrophen und Unglücksfälle". Angesichts des aktuellen Weltgeschehens hatten einzelne Teilnehmer feuchte Augen.

Autor:

Kirche St. Peter Bauerbach aus Bretten

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