Ehrenamt in Bretten und seinen Stadtteilen
Der Krabbenbrunnen in Ruit
Bretten-Ruit (kn) Die Idee zum Krabbenbrunnen in Ruit kam im Vorfeld der 750-Jahrfeier des Brettener Stadtteils zustande. Bei einem Nachbarschaftstreffen wurde über mögliche Aktionen zu Ehren des Jubiläums sinniert und eh man es sich versah, war die Idee geboren, einen Dorfbrunnen zu erbauen. Der dafür notwendige Standort war ebenfalls schnell gefunden: In der Dorfmitte beim Buswendeplatz neben dem Rathaus sollte das neue Bauwerk stehen. Schon bald entwickelten sich aus der Idee konkrete Pläne über die Beschaffenheit und Gestaltung des Brunnens und auch der Ortschaftsrat gab schnell seine Zustimmung für den Bau.
Ein bunter "Arbeitstrupp"
In der Folge entfernten die ehrenamtlichen Helfer rund um Otto Treut und Ortschaftsrat Albrecht Winkler die am Standort wild wuchernden Hecken und bekamen unversehens und ohne Aufforderung schnell Hilfe aller Nachbarn. So fanden sich täglich nach Feierabend zahlreiche Helfer vor Ort ein, um das Projekt rechtzeitig zur 750-Jahrfeier fertigzustellen. Beteiligt waren an dem bunten „Arbeitstrupp“ auch einige Jugendliche, darunter der heutige Ortsvorsteher Aaron Treut.
Nur echt mit Ruiter Wasser
Viel kosten durfte das Gemeinschaftswerk natürlich nicht, schließlich war das örtliche Budget durch die 750-Jahrfeier schon ausgereizt. So wurden über viele Beziehungen die Baumaterialien wie Pflastersteine, Mauersteine aus abgerissenen Häusern sowie die Begrenzungssteinblöcke kostenlos organisiert. Eine Heidelsheimer Baufirma trug zudem durch eine unentgeltliche Kernbohrung im Kanalbereich zum Gelingen bei. Denn auch eine Idee, woher das Wasser für die neue und idyllische Ruhezone kommen sollte, war schnell geboren. Aus der Historie war bekannt, dass oberhalb der Bahnunterführung früher eine Wasserquelle bestand, die über einen separaten Regenwasserkanal zur Salzach abgeleitet wurde. Diese Quelle konnte reaktiviert werden. Das Quellwasser zum Brunnen liefert nun ein im Regenwasserkanal verlegter PE-Schlauch, der Überlauf mündet über einen Ablaufkanal in die Salzach. So fließt aus dem Brunnen echtes Ruiter Wasser, während Ruit selbst mit Bodenseewasser versorgt wird. Doch was wäre ein Ruiter Brunnen ohne ein Wahrzeichen der Dorfbewohner.
Ein Platz für Gespräche und zum Feiern
In nachbarschaftlicher Gemeinschaftsarbeit wurde aus Altmaterial in Schmiede-Technik ein überlebensgroßer Krabb geformt und geschweißt und anschließend verzinkt. Ein Maler aus Bretten lieferte Wappen und das Warnschild "Kein Trinkwasser". Damit der Krapp nicht davonfliegen kann, wurde er festgemauert und begrüßt von nun an jeden müden Wanderer, der sich gerne auf den Bänken unterm Kastanienbaum ausruht. Auch die Dorfkinder verweilen immer wieder gerne am Krabbenbrunnen und ein Plausch unter Nachbarn im Schatten des Kastanienbaums dient der Kontaktpflege, so wie auch das jährliche Nachbarschafts-Brunnenfest.
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Autor:Christian Schweizer aus Bretten |
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