Alles Digitale nach Lust und Laune ausprobieren
Futuristische Digital-Werkstatt „tecspaze“ in Bretten
Bretten (ger) Wer das „tecspaze“ im dritten Stock an der Edisonstraße 1 betritt, wähnt sich nicht mehr in Bretten, sondern mindestens in Berlin. Die futuristische Digitalwerkstatt für Kinder und Jugendliche zwischen zehn und 19 Jahren mit ihrer erstklassigen Ausstattung, die fast keine Wünsche offen lässt, würde man eher in einer Großstadt erwarten. Sie hat Anfang des Jahres ihre angemieteten Räumlichkeiten in der Seeburger AG bezogen und läuft seit April im Testmodus. Mit einem Tag der offenen Tür am Sonntag, 23. Juli, von 10 bis 17 Uhr können sich jetzt alle Interessierte ein eigenes Bild von diesem absoluten Leuchtturmprojekt machen.
"Kinder sollen vom Konsum zum Kreativsein kommen"
Ins Leben gerufen haben das Angebot, das für alle Teilnehmer kostenlos ist, die Eheleute Elke und Bernd Seeburger, Gründer der Seeburger AG. „Wir sind aber ganz unabhängig von der AG“, betont Jan Trense-Otto, Geschäftsführer der gemeinnützigen GmbH TB Technologieförderung Bretten, beim Pressetermin. An diesem außerschulischen Ort können Kinder und Jugendliche alles Digitale nach Lust und Laune erlernen und ausprobieren. „Anders als in der Schule müssen die Kinder hier nicht, sondern sie wollen“, formuliert es Trense-Otto. Das aktuelle schulische Angebot im Bereich Digitalisierung sei nicht ausreichend, dass die jungen Leute ihren Platz in der omnipräsenten digitalen Welt finden. „Hier sollen sie vom Konsum zum Kreativsein kommen“, bricht Trense-Otto das Anliegen von tecspaze auf eine einfache Formel herunter, die alle Eltern von Teenagern verstehen dürften, deren Kids zwar ständig online sind, die dabei aber selten etwas anderes machen, als Clips schauen, gamen oder chatten.
"Freude und Begeisterung wecken für digitale Trends und Techniken"
Für Professor Jürgen Scheible, der an der Hochschule der Medien in Stuttgart lehrt, in Oberderdingen wohnt und als Creative Director das Konzept des tecspaze entwickelt hat – übrigens wie Trense-Otto und das übrige Team ist auch er ehrenamtlich tätig –, will mit diesem „Traumprojekt“ Freude und Begeisterung hervorrufen für digitale Trends und Techniken und setzt dabei auch auf den künstlerisch-kreativen Ansatz. „Wir wollen inspirieren, den Erfindergeist wecken, damit die jungen Leute mit Passion und Macher-Willen ihre Zukunft aktiv gestalten“, sagt er.
Angebote auch speziell für Mädchen
Und dafür gibt es viele Angebote, die auf die Altersgruppen und – ein besonderes Anliegen von tecspace – speziell auf Mädchen zugeschnitten sind: Spielerisch werden Informatik- und Robotik-Kompetenzen und Programmieren vermittelt. Mit 3D-Grafik und -Animationen können die Teilnehmer Mixed-Realitity entdecken, zum Beispiel mit VR-Brillen virtuelle Welten betreten. Und auch digitale Kunst, Medienproduktion und das kreative Erstellen von Social Media Kanälen sowie das Erlernen von Songwriting und Produktion von elektronischer Musik stehen auf dem Stundenplan.
Tag der offenen Tür am 23. Juli, 10 bis 17 Uhr
Die Ausstattung, um das alles problemlos und ohne „Ruckeln“ hinzubekommen, steht dafür bereit und kann am Tag der offenen Tür nicht nur besichtigt, sondern auch ausprobiert werden: Im Greenscreen-Studio kann man sich mit Hilfe von künstlicher Intelligenz in virtuelle Traumwelten begeben. Die Besucher können Roboter steuern und programmieren, Drohnen fliegen lassen, Elektronik löten, Musik am DJ-Controller machen oder einen Trickfilm erstellen. Neben den vielfältigen Aktivitäten gibt es auch kulinarische Angebote und eine Riesenrutsche für die jüngsten Besucher. Das kurze Begleitprogramm startet um 11 Uhr mit einer Tanzperformance, bei der ein Breakdancer mit einem virtuellen 3D-Roboter auf der Leinwand tanzt, Zudem finden mehrere Kurzvorträge statt, die über die didaktischen Inhalte und konkreten Angebote von tecspaze informieren.
Austauschtreffen für Lehrkräfte geplant
Die Resonanz aus dem bisherigen Testlauf sei hervorragend. Neben einem nachmittäglichen Kursangebot waren vormittags schon Schulklassen zu Gast gewesen und hatten die technische Ausstattung und das Know-how genutzt. In Zukunft seien auch Treffen für Lehrkräfte und Schulverantwortliche aus der Region geplant, um sich etwa über „Best Practices“ rund um die Digitalisierung an Schulen oder aktuelle Trends auszutauschen. Und die tecspaze-Macher haben noch viele weitere Ideen, die aus ihrer Digital-Werkstatt hervorgehen könnten. Man darf gespannt sein.
Autor:Katrin Gerweck aus Bretten |
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