Hilfe bietet das Diakonische Werk in Bretten
Kinder aus Suchtfamilien von Pandemie besonders betroffen

Im Diakonischen Werk in Bretten gibt es die Kid.T-Gruppen für Kinder von Eltern mit einer psychischen oder einer Suchterkrankung. | Foto: ©WoGi - stock.adobe.com
  • Im Diakonischen Werk in Bretten gibt es die Kid.T-Gruppen für Kinder von Eltern mit einer psychischen oder einer Suchterkrankung.
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Bretten (kn) Noch bis 20. Februar findet die jährliche COA-Aktionswoche statt. COA steht für Children of Alcoholics bzw. Children of Addicts (Kinder aus Suchtfamilien). In dieser Woche soll der Blick auf die Nöte von Kindern suchtkranker Eltern geschärft werden. Schätzungsweise jedes sechste Kind unter 18 Jahren lebt mit stofflich abhängigen Eltern und wächst in einer Atmosphäre von Unsicherheit und Angst auf. Die widrigen Umstände einer Kindheit in einer suchtkranken Familie können Kinder für ihr Leben prägen. Etwa ein Drittel von ihnen entwickelt selbst eine Suchtstörung, ein weiteres Drittel psychische und soziale Störungen. Kinder und Jugendliche aus suchtbelasteten Elternhäusern leiden unter der Pandemie und ihren Folgeerscheinungen wie Kontaktsperren, häusliche Isolation und einem gestiegenen familiären Stresslevel in besonderer Weise.

Hilfsangebot des Diakonischen Werks in Bretten

Im Diakonischen Werk in Bretten gibt es seit vier Jahren die Kid.T-Gruppen für Kinder von Eltern mit einer psychischen oder einer Suchterkrankung. In der Gruppe können die Kinder eine Auszeit in einer sicheren Umgebung erleben, in der sie feste Bezugspersonen haben, mit denen sie sich über die Erkrankung des Elternteils austauschen, aber auch ihre Ängste, Sorgen, Belastungen, Gefühle und vieles mehr teilen können. Träger der Gruppe ist die Diakonie im Landkreis Karlsruhe und die Suchtberatung der Evangelischen Stadtmission Heidelberg. Die Zahl der teilnehmenden Kinder steigt stetig, obwohl bisher nur ein Teil der betroffenen Familien erreicht wird, da die Erkrankungen häufig ein gut gehütetes Familiengeheimnis bleiben. In Zeiten der Pandemie finden Gruppentreffen und Kontakte angeglichen an die coronabedingten Möglichkeiten statt. Während des Lockdowns können die Präsenzgruppentreffen nicht mehr stattfinden, deshalb bleiben die Gruppenbetreuerinnen regelmäßig telefonisch mit jedem einzelnen Kind in Kontakt, damit diese auch während der Kontaktbeschränkungen eine vertraute und regelmäßige Ansprechpartnerin haben. Zusätzlich zu den Einzelkontakten werden Briefe mit Bastelanleitungen, Rätsel oder Geschichten an die Kinder verschickt, mit denen sie ihre Freizeit gestalten können, bis sie sich wieder in Kleingruppen treffen können.

Informationen

Nähere Informationen zur COA-Aktionswoche unter www.coa-aktionswoche.de, www.nacoa.de und www.landkreis-karlsruhe.de/kinder. Interessierte an den Kid.T-Gruppen können sich beim Diakonischen Werke in Bretten unter 07252 58690-0 und bei der Beratungsstelle für Suchtfragen unter 07252 957007 informieren.

Autor:

Katrin Gerweck aus Bretten

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