„Älterwerden in der Region“
Neustart „Demenzaktives Bretten“ mit Infotag

Der "harte Kern" des Netzwerks mit Bernhard Strauß, Elke Wolff, Ruth Weida, Sabine Krutina-Pfeiffer, Anke Waltert, Annette Ebert und Manfred Grich (von links). | Foto: maske
  • Der "harte Kern" des Netzwerks mit Bernhard Strauß, Elke Wolff, Ruth Weida, Sabine Krutina-Pfeiffer, Anke Waltert, Annette Ebert und Manfred Grich (von links).
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Bretten (ger) Unter der Überschrift „Älter werden in der Region“ findet am Freitag, 23. September, von 17 bis 20.30 Uhr in der Stadtparkhalle Bretten ein Info-Nachmittag mit Podiumsdiskussion und Theaterstück statt. Als Sponsor konnte der Lions Club Bretten-Stromberg gewonnen werden, als Schirmherrin fungiert Elke Wolff, die Ehefrau des Brettener Oberbürgermeisters. Das Netzwerk „Demenzaktives Bretten“ setzt damit einen Neustart für seine Aktivitäten, die in den letzten zwei Jahren wegen der Pandemie weitgehend geruht haben. Den Akteuren des Netzwerks, das seit Anfang 2019 besteht, ist es ein Anliegen, das eher unbequeme Thema „Altern“ und insbesondere die Demenz-Krankheit mehr ins Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rücken und damit auch für bessere Bedingungen für Betroffene und ihre Angehörigen zu sorgen.

Bedarf für Netzwerk war da

Ruth Weida, Kirchengemeinderätin in der evangelischen Kirche in Bretten, war durch die Lektüre eines Buchs der Demenzaktivistin Helga Rohra auf das Thema aufmerksam geworden. Gemeinsam mit der Nachbarschaftshilfe und dem Pflegestützpunkt Bretten hatte sie die Autorin 2017 zu einer Lesung in die Melanchthonstadt geladen. „Das Interesse war sehr groß“, so Weida beim Pressegespräch vergangene Woche. Damit sei klar gewesen, dass es einen Bedarf gibt, über das Thema zu informieren, und das Netzwerk fand sich zusammen. Zu ihm gehören die Stadt, der Pflegestützpunkt, der Seniorenrat, die Nachbarschaftshilfe, die evangelische Kirche, das DRK, die Beruflichen Schulen sowie Apotheken, Pflegeheime, Pflegedienste und Therapeuten. Bei Bernhard Strauß in der Stadtverwaltung laufen alle Fäden zusammen.

Theaterstück zeigt, wie sich Verhältnis zwischen Generationen umkehrt

An Infoständen werden am Infotag viele Fragen rund ums Altwerden von Fachleuten beantwortet. Wie bleibe ich aktiv? Wie werden wir würdevoll gemeinsam alt? Wer hilft, wenn wir Pflege brauchen? Wo bekomme ich als Angehöriger Unterstützung? – Fragen, die uns alle angehen, früher oder später. Ab 17.45 Uhr werden diese Fragen auch bei der Podiumsdiskussion aufgegriffen, an der neben Vertretern des Pflegestützpunkts Bretten auch der Neurologe Dr. Jakob Fäßler und die Hausärztin Dr. Monika Stütz teilnehmen. Das preisgekrönte Theaterstück „Du bist meine Mutter“, in einer Aufführung von „Das Theater“ aus Köln zeigt dann exemplarisch, wie sich das Verhältnis zwischen den Generationen ändert, wenn das Gedächtnis immer mehr schwindet und die Demenz die Beziehung zwischen den Menschen zunehmend bestimmt. Das Besondere daran: Die Schauspielerin Gisela Nohl spielt Mutter und Tochter.

"Empathischer Zugang zum Thema"

Nach dem Theaterstück wird es zum Abschluss des Infotags nochmals eine Gesprächsrunde mit der Schauspielerin, den Podiumsgästen und dem Publikum geben. Manfred Grich, Leiter des evangelischen Altenpflegeheims in Bretten, sieht in der Aufführung und dem Gesprächsangebot „einen empathischen Zugang zum Thema“. „Gerade der Rollenwechsel, der zwischen Demenzkranken und ihren nächsten Angehörigen stattfindet, ist ein ganz häufiges Thema in unseren Beratungsgesprächen“, verdeutlichte Annette Ebert vom Pflegestützpunkt Bretten. Wichtig ist dem Netzwerk, über das emotionale Thema Demenz einfühlsam und auch auf originelle Art zu informieren wie jetzt mit dem Theaterstück. Bei der Podiumsdiskussion sind Fragen aus dem Publikum willkommen, die die Besucher entweder direkt stellen oder vor Beginn der Diskussion an eine Pinnwand heften können. Es besteht auch die Möglichkeit, zuvor per E-Mail Fragen einzureichen an demenzaktiv@bretten.de.

Zuwachs willkommen

„Das Thema Demenz muss unbedingt enttabuisiert werden“, beschrieb Elke Wolff ihre Motivation, als Schirmherrin einzutreten. „Im Netzwerk kann sich jeder einbringen, der sich für das Thema interessiert“, so Annette Ebert. „Wir freuen uns jederzeit über Zuwachs.“ Das Netzwerk plant fortlaufend weitere Veranstaltungen und Angebote. So findet in regelmäßigen Abständen eine Angehörigenschulung aus acht Modulen statt mit der Möglichkeit, sich zum Krankheitsbild, den Auswirkungen auf den Alltag, rechtlichen Aspekten sowie verschiedenen Entlastungsmöglichkeiten zu informieren. Daneben steht auch der Austausch unter den Angehörigen im Mittelpunkt. Die nächste Schulung beginnt am 6. Oktober, immer donnerstags von 16.30 bis 18.30 Uhr im Pflegestützpunkt in Bretten im Technischen Rathaus. Anmeldung unter 0721/936 71 230 oder pflegestuetzpunkt.bretten@landratsamt-karlsruhe.de.

Info: DemenzAktives Bretten
Ansprechpartner Bernhard Strauß, Stadtverwaltung Bretten
Telefon 07252/921-315, E-Mail: demenzaktiv@Bretten.de

Autor:

Katrin Gerweck aus Bretten

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