Rehe - hübsch, aber scheu
Die niedlichen Paarhufer sind die kleinste Hirschart
Rehe gehören für mich zu den hübschesten Tieren überhaupt, findet ihr nicht auch? Sie haben eine anmutige Figur, große, sanfte Augen und eine niedliche, feucht-schwarze Nase. Früher dachte ich immer, der Hirsch sei der Mann vom Reh, aber tatsächlich ist das Reh die kleinste Art der Hirsche. Hirsch ist sozusagen der Familienname für alle Geweihträger, zu denen auch der Rothirsch, das Rentier und der Elch gehören.
Der Mann vom Reh heißt Rehbock
Nur männliche Rehe, man nennt sie Rehböcke, haben ein Geweih, das höchstens drei Enden hat. (Die großen Geweihe mit den vielen Enden, die bei Jägern an der Wand hängen, stammen hierzulande vom Rothirsch.) Zwischen Oktober und November fällt bei den Böcken das Geweih ab, wächst aber sofort wieder nach, so dass sie im Januar wieder behörnt sind. Das Geweih wächst unter der schützenden und durchbluteten Basthaut heran. Den Bast fegen sich die Böcke dann im Frühjahr an Büschen und kleinen Bäumen ab.
Ein bisschen schwanger? Beim Reh stimmt's!
Weibliche Rehe nennt man Ricken oder auch Geißen. Geißen und Böcke paaren sich zwischen Juli und August. Spannend ist, dass es bei Rehen eine so genannte Eiruhe gibt. Das heißt, dass die befruchtete Eizelle sich nicht sofort weiterentwickelt, sondern erst einmal eine Weile ruht, beim Reh nämlich bis Dezember. Erst danach teilt sich das Ei und wird zum Embryo. Dadurch stellt die Natur sicher, dass die Rehkitze erst im Mai oder Juni zur Welt kommen, wenn es also schön warm ist und es genügend zu fressen gibt.
Kitze rennen bei Gefahr nicht weg
Die Geiß legt ihre Kitze, meistens sind es zwei, seltener eins oder drei, manchmal auch vier, gerne im hohen Gras ab, leckt sie sauber und geht dann sofort weg. Grausam? Nein, das macht sie, um ihre Kinder zu schützen. Die Kitze haben nämlich noch keinen Eigengeruch und können so von Fressfeinden wie dem Fuchs oder Hunden nicht gewittert werden. Drei bis vier Wochen lang verharren die Kitze meist liegend an wechselnden Stellen. Die Ricke kommt regelmäßig wieder, um die Kitze zu säugen. Leider werden in dieser Zeit die ersten Wiesen gemäht, so dass es vorkommt, dass Kitze dabei getötet werden. Um das zu verhindern, kann man die Wiese vor dem Mähen absuchen oder am Tag davor einige Pfähle mit weißen Tüchern oder Bändern dran auf der Wiese in den Boden rammen. Wenn die Geiß nach ihren Kitzen schaut und sieht, dass sich an der Wiese etwas verändert hat, führt sie sie nämlich an einen anderen Platz. (ger)
Alle Kinderecken finden Sie auf der Themenseite Kinderecke
Autor:Katrin Gerweck aus Bretten |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.