Schüler der MPR Bretten finanzieren Studienfahrt
"Schule ist mehr als nur Verben zu konjugieren"
Bretten/Bruchsal (kn) Acht Uhr am Samstagmorgen, bei Temperaturen knapp über 0 Grad Celsius, kalter Wind pfeift über den riesigen Parkplatz des Baumarktes Bauhaus in Bruchsal. Die Schüler der 10a der Max-Planck Realschule aus Bretten bauen ihren Pavillon vor dem Baumarkt auf. Nun gilt es, Plätzchen, Punsch, Selbstgebackenes und heiße Würstchen an den Mann oder die Frau zu bringen. Der Erlös aus den Verkäufen geht in die Klassenkasse und soll für die Finanzierung der Studienfahrt genutzt werden.
Schwierig, Klassenfahrt in diesen Zeiten zu finanzieren
"Großartig, dass sich Schüler so für ihre eigene Abschlussfahrt einsetzen, das unterstütze ich gerne", betonte Marcus Fuchs, Geschäftsleiter des Baumarktes. Er und sein Team halfen den Schülern mit Heizpilzen, Tischen, Bänken und Tassen. Die komplette Infrastruktur wurde damit zur Verfügung gestellt. Gerade in Zeiten, in denen viele Familien noch mehr aufs Geld schauen müssen, ist die Finanzierung einer Klassenfahrt spürbar schwieriger geworden. Also, so heißt es aus der MPR, erfordern knappe Kassen Zusatzaktivitäten, um den elterlichen Geldbeutel zu entlasten.
Die Klasse wird aktiv
So wird die Klasse selbst aktiv. Neben vielen anderen Aktionen, die die Jugendlichen auf die Beine gestellt haben, musste aber noch etwas Großes her. Dann entstand die Idee, einen Samstag auf dem Parkplatz eines Baumarkts zu opfern und dank Kontakten aus der Elternschaft, konnte dies sehr kurzfristig umgesetzt werden. Die Baumarktkunden waren begeistert und wussten: "Die selbstgemachten Kuchen, Plätzchen oder Früchtebrote bei solchen Verkäufen schmecken immer am besten". Viele ließen sich kurzerhand dutzende Stücke einpacken. "Da freue ich mich auf den nachmittäglichen Kaffee jetzt noch mehr", betonte eine Kundin.
Lob von allen Seiten
Kurzum, es wurde ein langer, anstrengender Tag, der aber für die Schüler sehr erfolgreich war. Manch einer entpuppte sich sogar als "Marktschreier", der ohne Hemmungen die potentiellen Kunden ansprach, andere zeigten Talent als Verkäufer: "Vielleicht noch einen Punsch zum Kuchen?" Und wieder andere waren wahre Meister im Waffel- oder Crêpesbacken. Geschäftsleiter Fuchs war voll des Lobes für die Ausdauer und Kreativität der Schüler. "Wahnsinn, wie toll ihr das macht und wie schön euer Pavillon aussieht." Aber auch die Schüler bedankten sich beim Chef des Bauhauses für dessen Unterstützung. "Das war echt. toll. Egal, was was wir wollten oder gefragt haben, die Mitarbeiter haben uns immer geholfen und sie waren auch überhaupt nicht genervt, obwohl wirklich viel los war"
MPR goes Berlin
"Von nichts kommt nun mal nichts." Mit diesem lapidaren Satz kommentierte Schüler Leon seinen Einsatz. Nebenbei wurde die Klassengemeinschaft gefördert und jeder konnte sich mit seinen Fähigkeiten einbringen. "Dieses Erlebnis bleibt mir und zeigt mir auch, dass Schule mehr ist als nur Verben zu konjugieren oder lineare Funktionen zeichnen", so Amelie. "Und das Beste ist, jetzt können wir nach Berlin fahren und es auch ein wenig krachen lassen. Das haben wir uns verdient", findet Leonis. Recht hat er.
Autor:Kraichgau News aus Bretten |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.